Ziel ist die Datenaufbereitung und -veröffentlichung

BARMER gründet neues Forschungsinstitut

pr
Die BARMER hat ein eigenes wissenschaftliches Institut gegründet. In dem „Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung“ (bifg) sollen Fragen zu Gesundheitsversorgung, Finanzierung und Versicherungssystemen behandelt werden.

In dem Institut mit Sitz in Berlin will die BARMER die Versorgungsforschung voranbringen. Die dort geleistete wissenschaftliche Arbeit will sie durch Publikationen und Onlinepräsenz möglichst breit zugänglich machen.

Daten zur Krankenversorgung sollen  aufbereitet und öffentlich verfügbar gemacht werden

Vor allem sollen Daten zur Krankenversorgung aufbereitet und öffentlich verfügbar gemacht werden. Der Berliner Tagesspiegel verweist darauf, dass sich die Aktivitäten der Barmer einreihen in die aktuellen Bestrebungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Versichertendaten aller Kassen pseudonymisiert zu sammeln und der Forschung zur Verfügung zu stellen. Einen „Ausgabenschub“ wolle das bifg nicht verursachen, da vor allem bereits vorhandene Ressourcen neu strukturiert worden seien.

Das bifg bildet organisatorisch eine selbstständige Einheit innerhalb der Barmer, heißt weiter auf der Webseite der Krankenkasse. Es wird von einem Geschäftsführer geleitet und gliedert sich in drei Forschungsbereiche: Strategische Analysen, Gesundheitssystemforschung und Medizin- und Versorgungsforschung. Die Geschäftsführung liegt bei dem Gesundheitsökonomen Uwe Repschläger.

Weiteren Presseberichten zufolge wird die Arbeit des neuen Instituts begleitet durch einen wissenschaftlichen Beirat. Dieser soll sich – nach einer coronabedingten Verzögerung –in der zweiten Jahreshälfte zu einer konstituierenden Sitzung zusammenfinden. Zu den Mitgliedern des Beirats gehören sechs renommierte Experten des Gesundheitswesens: Boris Augurzky, Wolfgang Greiner, Thomas Mansky, Leonie Sundmacher, Petra Thürmann sowie Jürgen Wasem.

In seinem interaktiven Datenportal stellt das bifg Grunddaten und Statistiken des Gesundheitswesens sowie Auswertungen zur Verfügung. Dazu gehören Strukturdaten, etwa zur deutschen Bevölkerung, zu den Versicherten in der GKV und PKV, den Leistungserbringern im Gesundheitswesen, den Krankenkassen und den Personalstatistiken. Zum Thema Finanzen zählen Daten über Einnahmen und Ausgaben der GKV und PKV. Für die gesetzlichen Krankenkassen können die Daten aus den Jahresabschlüssen für einzelne Kassen verglichen werden. Außerdem werden Sonderanalysen und aktuelle Auswertungen zu unterschiedlichen Versorgungsthemen basierend auf Routinedaten der BARMER (zum Beispiel der Barmer Zahnreport) sowie weitere Sonderanalysen unter anderem zum Morbi-RSA zur Verfügung gestellt.

Wissenschaftliche Institute von Krankenkassen

Wissenschaftliche Institute von Krankenkassen

  • Schon seit 1976 gibt es das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO). Es bietet Informationen über alle Leistungsbereiche der gesetzlichen Krankenversicherung und zur Patientenversorgung und wertet Daten zur Gesundheitsversorgung in Deutschland unter Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsaspekten aus.

  • Die TK hatte 2019 ihre Versorgungsforschung neu ausgerichtet: Sie findet nicht mehr in einem eigenständigem Institut - dem WINEG - statt, sondern wird in den Fachabteilungen der TK vorgenommen.

  • Auch im PKV-Bereich gibt es ein wissenschaftliches Institut – das WIP. Es verfügt über umfangreiche Datenquellen aus dem Bereich der Privaten Krankenversicherung. Die Daten dienen detaillierten Analysen zu verschiedenen Leistungsbereichen, die intern und extern veröffentlicht werden. Das WIP ist inhaltlich eine unabhängige Institution vom PKV-Verband. Forschungsfragen entwickelt und beantwortet das Institut eigenständig.

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