Gynäkologie

Nach Kaiserschnitt normal entbinden

Noch immer ist es umstritten, ob Frauen nach Kaiserschnitt ohne gesteigertes Risiko bei einer folgenden Schwangerschaft normal entbinden sollen beziehungsweise können. Normalerweise wird davon abgeraten, weil das Risiko, zum Beispiel einer Uterusruptur an der Operationsnarbe, sehr hoch eingeschätzt wird.

In einer Metaanalyse haben nun Prof. Jean- Marie Guise und Mitarbeiter aus Portland/ Oregon (USA) die verfügbare seriöse Literatur durchgesehen, um über die reale Risikolage schlüssig zu werden.

Es kam bei dieser Analyse heraus, dass nach Kaiserschnitt bei einer zweiten Schwangerschaft die Geburt auf natürlichem Wege zwar riskanter als ein weiterer Kaiserschnitt erscheint, das Risiko jedoch lange nicht so sehr und vor allem nicht signifikant erhöht ist, wie bislang auch in Fachkreisen vermutet wird.

Hier die Zahlen der Arbeitsgruppe aus Oregon: Die Gefahr einer Uterusruptur wird statistisch um 2,7 Fälle pro 1000 Entbindungen erhöht. Dabei ging keiner der erfassten Fälle letal aus. Frauen, bei denen unter den Presswehen der Uterus an der alten Narbe riss, waren noch seltener. Die Literatur erfasste hier statistisch gesehen 1,4 dokumentierte Fälle pro 10 000 Entbindungen. Insgesamt waren die Unterschiede bei den Rupturen unter natürlichen Wehen oder bei einer elektiven operativen Entbindung nicht signifikant voneinander unterschieden. T.U.K.

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