Zahngesundheit ist gelungene Prävention
Für die kleinen Gäste dreht sich ab acht Uhr in der Jakob-Kiefer-Halle alles um die Zahngesundheit. Die Sympathiefigur der rheinland- pfälzischen Jugendzahnpflege Max Schrubbel ist nicht zu übersehen und begrüßt als „Empfangschef“ die Jungen und Mädchen. Ein bisschen tierische Konkurrenz hat das Walross an diesem Tag ja schon: Schließlich zieht eine riesige aufblasbare Kuh, die für ihr Eigenprodukt wirbt, ebenfalls die Blicke auf sich.
Ernährung spielt in der Jakob-Kiefer- Halle die Hauptrolle. Käse- Obst-Gemüsespieße und Vollkornbrötchen serviert die Arge Bad Kreuznach den Grundschülern zum Start in den Jugendzahnpflegetag. Gesund beginnt im Mund, und so lernen die Besucher auf ihrer Tour an den verschiedenen Stationen und im Mitmachtheater, wo „Molaris, der Backenzahn“ seinen Auftritt hat, eine Menge über gesunde Ernährung.
Selbstverständlich kommt die Mundhygiene nicht zu kurz. Das Einfärben der Zähne lässt manches Kind blau sehen und überzeugt die Grundschüler einmal mehr, dass das Zähneputzen nicht ausfallen darf. Ein paar „Hausnummern“ weiter im Saal der Kreisverwaltung führen Kindergartenkinder zum Auftakt des Symposiums das „Märchen von den Zähnen, die in einem Mund wohnten“ auf. Der Beifall des Publikums ist den Kleinen sicher.
Grenzenlose Fantasie
Sanitätsrat Dr. Helmut Stein, Vorsitzender der LAGZ Rheinland-Pfalz, erzählt kein Märchen, als er von dem Erfolg der zahnmedizinischen Prophylaxe in Rheinland-Pfalz berichtet und allen daran mitwirkenden Partnern – Zahnärzten, gesetzlichen Krankenkassen, öffentlichem Gesundheitsdienst und dem Land Rheinland-Pfalz – dankt. „Ich habe großen Respekt für die Leistungen der Erzieherinnen und Lehrer, die mit unermüdlichem Einsatz und grenzenloser Fantasie das Gruppenprophylaxe-Konzept der LAGZ umsetzen“, so Dr. Stein an weitere Aktive in der Prävention gewandt.
Die LAGZ habe ihr Gruppenprophylaxe-Angebot ausgebaut, informiert Dr. Stein die Zuhörer. Mit Beginn dieses Schuljahres sei das Schulzahnpflege-Konzept um das Aktivprogramm Zahnvorsorge erweitert worden. Es richte sich an Grundschulen sowie Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen und sei speziell für Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko entwickelt worden. Im Raum Pirmasens- Zweibrücken bereits erprobt und auf große Resonanz gestoßen sei zudem das Modellprojekt „Gesunde Zähne von Anfang an“. Es spreche mit einem breiten Themenspektrum die Mütter und Väter von Sprösslingen an, die eine Krabbelgruppe besuchten.
Auch das Land Rheinland-Pfalz ist wiederum mit von der Partie. Für Gesundheitsministerin Malu Dreyer ist die Zahngesundheit das beste Beispiel für gelungene Prävention. „Es ist schön, als Gesundheitsministerin durch die Lande zu reisen und auf die nachweisbaren Erfolge dieser Partnerschaft in Rheinland- Pfalz hinweisen zu können“, so Malu Dreyer beim Symposium.
Dass zahnmedizinische Prophylaxe eine ständige Herausforderung bleibe, erläuterte Prof. Dr. Brita Willershausen, Mainz, beim Symposium in Bad Kreuznach. So habe eine Studie mit 1300 sechs- bis zwölfjährigen Mainzer Kindern ergeben, dass bei übergewichtigen Jungen und Mädchen mehr kariöse Defekte festzustellen sind. Zudem löse der Konsum von Getränken mit hohem Säuregehalt – beispielsweise Softdrinks – Zahnerosionen aus, die schließlich zu Zahnverlust führten. Aufgabe der zahnmedizinischen Prävention sei es, stets auf diese Zusammenhänge aufmerksam zu machen.
Dorothea TilgerBrunhildenstr. 167059 Ludwigshafen