Die Zahnärztekammer Sachsen ist richtig erwachsen geworden
Als im Oktober 1990 die Initiative einer Selbstverwaltung ergriffen wurde, so Kammerpräsident Dr. Joachim Lüddecke und Zeitzeuge der ersten Stunde, wusste keiner, was kommen wird, aber, so Lüddecke in seiner Begrüßungsrede: „Wir wussten alle, dass wir in freier Praxis arbeiten wollten“. Er schilderte, wie vor 15 Jahren Pläne geschmiedet und Strategien entwickelt wurden. Hilfsaktionen liefen an, die Bundeszahnärztekammer vermittelte mit der Apobank, damit die ersten Niederlassungen möglich waren. Sehr viel Hilfe kam von den Zahnärzten aus Baden-Württemberg, nicht nur die tatkräftige Unterstützung, sondern auch finanzieller Art. „Ihnen allen sei Dank!“, so der Präsident heute, nachdem sich die Kammer Sachsen flügge gemacht hat, was bei ihrem Fortbildungskongress mehr als deutlich wurde. Das Thema Ästhetik stand in diesem Jahr ganz im Mittelpunkt der vielen Veranstaltungen für Zahnärztinnen und Zahnärzte ebenso wie für das Praxisteam. Insgesamt waren 900 Zuhörer in die Sachsenmetropole gereist, nicht nur um die kurz vor der Weihung stehende Frauenkirche zu bestaunen, sondern um im neuen, topmodernen Dresdner Kongressgebäude herausragende Vorträge und Praxisseminare zu besuchen, um sich auf dem Gebiet der Ästhetik noch weiter zu qualifizieren.
Patientenwunsch diktiert die Fortbildungsinhalte
Denn, „... die ästhetischen Belange der Zahnheilkunde stehen heute bei unseren Patienten vielerseits ganz oben an“, wie Lüddecke deutlich hervor hob. Professor Dr. Wolfgang Sprekels, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, erinnerte in seinen Grußworten an die grundlegenden Aufgaben eines Zahnarztes: „Man soll das allgemeine Schönheitsbewusstsein unserer Gesellschaft ... nicht überbewerten. In erster Linie bleibt der Zahnarzt ein Heilender, er darf diese Rolle auch in Zeiten von Bleaching und anderen ästhetischen Hilfsmitteln nicht aufgeben, ... aber trotzdem kommen wir – allein schon aus wirtschaftlichen Erwägungen – überhaupt nicht daran vorbei, uns den Wünschen unserer Patienten zu stellen.
Und die Patienten wünschen Zahnersatz, der von den natürlichen Zähnen nicht zu unterscheiden ist, wie Professor Dr. Sascha Jovanovic, Los Angeles, deutlich zeigte. Er hatte als Tagungsleiter Prothetiker, Parodontologen, Materialkundler, Implantologen und Kieferorthopäden aufs Podium gerufen, die den Praktikern das Handling mit modernen Materialien und den sensiblen Umgang mit der Implantatchirurgie, Knochenaufbau sowie der Parodontalchirurgie nahe brachten. Wer bislang diese Methoden noch nicht umgesetzt hat, ist hier auf den Geschmack gekommen und wird nach weiterer Schulung auch seine Patienten am wissenschaftlichen Fortschritt teilhaben lassen.