Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
gesundheitspolitisch turbulente Zeiten hin oder her: Längst nicht jeder, der dem deutschen Gesundheitssystem den Rücken gekehrt und im Ausland sein Glück und/oder Erfahrungen gesucht hat, bleibt für immer fern.
Vielfach ist der Auslandsaufenthalt auf Zeit konzipiert – ein Intermezzo im Lebenslauf, das sich fest in den menschlichen wie auch beruflichen Erfahrungsschatz einbindet. Ein Resümee haben fast alle Auslandserfahrenen getroffen: Die Zeiten in der „Fremde“ sind meist auf der Positivliste des Lebens zu verbuchen.
Dennoch fehlt es nicht an einschränkenden Bemerkungen, die mittelbar aufzeigen, dass das zahnärztliche Berufsleben in Deutschlanddurchaus seine Entwicklungsmöglichkeitenvorhält, die beispielsweise im NationalHealth System der Briten ohne Weiteresnicht möglich sind. Hier relativieren sich Urteile. Zumindest werfen die Entscheidungen der Rückkehrer ihr besonderes Licht auf die deutsche Variante der zahnärztlichen Versorgung.
Und wer mit realistischem Blick seine Erfahrungenim Ausland machen konnte, verliertdiese vernünftige Grundhaltung auch nicht auf dem Weg zurück in den deutschen Praxisalltag. Denn nicht nur der Weg in fremde Gefilde braucht eine gute logistische Vorbereitung. Auch die Rückkehr erfordert eine gute Planung, damit der unweigerlich bevorstehende bürokratische Aufwand ohne Nachteile bewältigt werden kann.
Die zm haben ihre Recherchen und die sich daraus ergebenden Kontakte, die sich bisher vornehmlich mit der Blickrichtung Auslandserfahrung befasst haben, genutzt, um auch die Rückkehrer nach ihren Erfahrungen mit dem Wiedereinstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu befragen.
Herausgekommen ist ein Beitrag, der zeigt, dass auch dieser Weg gut durchdacht sein sollte, dass jenseits der Alltagsbürokratie von Einwohnermeldeämtern und Co. die berufsspezifischen Organisationen, wie Kammern, KZVen oder Versorgungswerke, mit Rat und Tat bei der Wiedereingliederung in den deutschen Alltag zur Seite stehen.
Und ob es die Landpraxis in Norwegen, der britischer NHS-Alltag, die Universität in Schottland oder andere Bereiche dieser Welt sind, eines scheint allen „Heim“-Kehrern gemeinsam:Die Lust darauf, den Beruf auszuüben,sich weiterzuentwickeln und ihre Auslandserfahrungen als Bereicherung für die weitere Laufbahn zu begreifen.
Ein Sprichwort der Briten sagt, dass die Heimat immer da ist, wo das Herz schlägt. Gut so! Nach hoffentlich reibungsloser Rückkehr ist somit das einst „alte“ dann auch bald wieder das neue Zuhause.
Mit freundlichem Gruß
Egbert Maibach-Nagelzm-Chefredakteur