Neues von der Universität

Studenten lernen Implantate setzten

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Heftarchiv Zahnmedizin
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Im Wintersemester 2007/08 wurde erstmals in der Abteilung für zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Freiburg die orale Implantologie in den praktischen Teil der studentischen Kurse integriert. Im Folgenden wirddie „Ausbildungsneuheit“ beschrieben.

Die Kooperation der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde mit der Firma Nobel Biocare (Schweden) ermöglichte es, den Patienten Implantate und die prothetische Versorgung zu einem reduzierten Preis anzubieten. Den Studenten wurde auf diese Weise nicht nur der theoretische Hintergrund der oralen Implantologie in Vorlesungen und Seminaren vermittelt, sondern auch das praktische Vorgehen am Patienten unter Anleitung eines Assistenzarztes durchgeführt. Im Folgenden soll anhand von zwei Patientenfällen (Fall 1: Freiendsituation, Abbildung 1; Fall 2: Hybridprothetik, Abbildung 1) die Diagnostik, Planung und das Setzen der Implantate durch die „studentische Hand“ vorgestellt werden.

Behandlungsablauf

Es wurde die Anamnese und Befundaufnahme anhand eines standardisierten Bogens durchgeführt (allgemeine und spezielle Anamnese, extraund intraorale, dentale und parodontale sowie funktionelle Befunde), Studienmodelle hergestellt, welche mit Gesichtsbogen und zentrischer Bissnahme in einen Mittelwertartikulator montiert wurden. Zusätzlich wurden ein OPG und Zahnfilme angefertigt. Anhand der gewonnenen Befunde wurden daraufhin die Diagnosen und Prognosen der Restzähne erstellt sowie die Therapiemöglichkeiten mit dem Assistenzarzt diskutiert. Die Einbindung der oralenImplantologie in die klinischen Studentenkurse ermöglicht die Pfeilerzahnvermehrung zur Einzelzahnversorgung, die Versorgung von Freiendsituationen mit festsitzendem Zahnersatz bei kariesfreien Nachbarzähnen und die Hybridprothetik.

Mithilfe der montierten Studienmodelle stellt der Student für die geplante prothetische Versorgung ein diagnostisches Waxup/ Set-up (Fall 1, Abbildung 2) her und überprüft es nach prothetischen Gesichtspunkten am Patienten.

Basierend auf dem Wax-up/Set-up wird eine Röntgenschiene aus PMMA-Kunststoff hergestellt und mit Guttaperchamarkern versehen. Die Ausdehnung der Schiene richtetsich nach dem Restzahnbestand. Nun folgt die radiologische Untersuchung. Es werden zwei DVT- oder CT-Datensätze erstellt; einer mit dem Patient und der Röntgenschiene, ein zweiter mit der Schiene alleine.

Mit den gewonnen radiologischen Daten kann die Planung mit der NobelGuide™ Software (Fall 1, Abbildung 3; Fall 2, Abbildung 2) vorgenommen werden. Der Student plant zusammen mit seinem Assistenten Position, Länge und Durchmesser der Implantate. Mit diesen Planungsdaten wird von Nobel Biocare über ein stereolithographisches Verfahren eine Bohrschablone (Fall 1 ,Abbildung 2; Fall 2, Abbildung 3) erstellt, mit welcher eine geführte Implantation möglich ist.

Die Studenten können unter Anleitung ihres Assistenzarztes die Implantation selbst durchführen (Fall 1, Abbildungen 5 bis 7; Fall 2, Abbildungen 4 bis 6).

Das derzeitige Konzept sieht aufgrund der begrenzten Zeit des Semesters nur die Planung, das chirurgische Vorgehen, die Implantatinsertion und im darauffolgenden Kurs die entsprechende prothetische Versorgung vor.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die orale Implantologie das Spektrum der studentischen Ausbildung erweitert und zu einem umfassenderen Verständnis der praktischen Vorgänge und Verfahren der implantatgetragenen und implantatretinierten Prothetik beiträgt.

cand. med. dent. Sebastian PatzeltDr. Marko KnaufUniversitätsklinik für Zahn-, MundundKieferheilkunde, Abteilung fürZahnärztliche ProthetikHugstetter Straße 5579106 Freiburg

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