100 Jahre zm!
Liebe Leserinnen und Leser,
gestatten Sie uns doch eine Frage, die wir „zm-ler“ in einigen Jahrzehnten sicherlich so nicht mehr stellen werden: Wie fühlt sie sich an, die aktuelle Ausgabe? Rein haptisch werden die zm im Zuge fortschreitender Elektronifizierung und Multimedialisierung wohl schon in wenigen Jahrzehnten ein ganz anderes Schau-, Hör-, Lese- oder sogar Riech-Gefühl vermitteln als das, was Sie jetzt in Ihren Händen halten.
Für uns ist diese Ausgabe ein ganz besonderes
Heft: Vor genau 100 Jahren erschien die erste zm, ganze zehn Seiten stark, damals verlegt und redaktionell betreut in München. Inzwischen hat sich der Umfang Ihrer Zahnärztlichen Mitteilungen vervielfacht, die Aufmachung ist bunter, die Themenvielfalt weit größer, als es sich die Kollegen vor 100 Jahren wohl vorgestellt haben.
Als Redaktion haben wir das Jubiläum genutzt. Nicht nur um uns Ihnen auf obigem Foto als aktuelles Redaktionsteam vorzustellen – stellvertretend für die vielen Kollegen, die in den Jahrzehnten vor und nach uns für Sie da waren und sein werden –, sondern auch, um Ihnen die wichtigsten Zeitläufte dieses zm-Jahrhunderts in kurzen Spots darzustellen. Den ersten finden Sie auf dieser Seite, weitere Wegmarken folgen im Heft. Wir haben die 100 Jahre zm in einem Schwerpunkt zahn-medizinisch wie auch standespolitisch resümiert, natürlich mit sorgfältigem Blick auf die allererste Ausgabe vom 2. Juli 1910.
Und wir wären nicht die gewohnten zm-ler, wenn wir uns in diesem Heft nur mit der großenteils respektablen Vergangenheit auseinandergesetzt hätten: Die zm haben (mehr als) eine interessante Geschichte. Trotzdem ist es für uns als Redaktion wichtig, auch in der Gegenwart aufzupassen und uns auf die Zukunft vorzubereiten: Wir sind sicher, dass sich vieles ändern wird. Aber wir freuen uns drauf! Wir teilen nicht die für unser Metier düsteren Mediaprognosen, die angesichts von Handys, Palmtops und „Sonstwie-Pads“ den Untergang des Journalismus prophezeien. Im Gegenteil: Fachjournalismus und dessen Aufgabe, der Leserschaft Service zu bieten, haben Zukunft.
Und was angesichts der extremen Sachlage oft vergessen wird: Auch ohne Zahnärzte wird künftig nichts gehen. Beides zusammen macht zuversichtlich. Deshalb laden wir nicht nur ein, Rückblick zu halten und die Gegenwart zu analysieren, sondern auch dazu, mit uns einen unterhaltenden Blick in die Zukunft zu wagen. Was noch zu einem Jubiläum gehört, ist der Dank an die, ohne die es gar nicht geht: den Deutschen Ärzte-Verlag, die Autoren, die Fotografen, vor allem aber natürlich Sie, unsere Leser!
Also noch einmal: Wie hält sich das Heft? Schwerer als sonst? Nun ja, immerhin stecken perspektivisch ganze 140 Jahre drin. Aber nehmen Sie es leicht! Viel Spaß beim Lesen wünscht im Namen des gesamten zm-Teams
Ihr
Egbert Maibach-Nagel
zm-Chefredakteur