Spannungfeld Implantologie und konventioneller Zahnersatz
Die Teilnehmer erlebten mit dem Vortrag von Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München, ein Highlight. In seinem 30-minütigen Vortrag, der zum besten der Tagung gewählt wurde, zeigte er eindrucksvoll, wie dank der neuen Technologien komplexe restaurative Fälle gelöst werden können. Vor und nach seinem Vortrag gingen die Referenten in ihren Beiträgen auf diese technischen Errungenschaften ein. So stellten Dr. Stefan Harder, Kiel, ästhetische Optionen der Implantat-Einzelzahnversorgung aus klinischer Sicht und ZTM Michael Brüsch, Düsseldorf, dentin-ähnliches Schichten mit Keramik aus Laborsicht vor.
Zahnmedizin, Asien und das Abendland
Der Chef der staatlichen Klinik für Implantologie in Peking Prof. Dr. Ye Lin wartete mit Witz und umfangreichen Fällen auf - und das Ganze in deutscher Sprache. Die Botschaft des in Deutschland ausgebildeten Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgen Prof. Lin: neben der Euphorie und den 1 000 chirurgischen und prothetischen Möglichkeiten, den Patienten und die Risiken nicht aus den Augen zu lassen – kurz: auch manchmal „einen Gang zurückschalten“.
Der Festvortrag von Prof. Dr. Jürgen Setz, Halle, zeigte die Funktion und Präsenz von Zähnen in der Malerei des Abendlandes. Auffällig war, wie wenig diese und wenn, in welcher Art und Weise sie dargestellt sind. Professor Setz, Kunstenthusiast und weit gereister Museumsbesucher mit kunstwissenschaftlichem Know-how, präsentierte aus seiner eigenen Sammlung unterschiedliche Zahndarstellungen. Er sensibilisierte hiermit für ein genaueres Hinschauen bei dem nächsten Museumsbesuch.
AmFolgetag standen historische Entwicklungen mit heutigem Nutzen auf der Agenda. So berichtete Dipl-Ing. Christian Arnold, Halle, über das Revival eines vergessenen DDR-Patents für die weichbleibende Unterfütterung mittels Ethylen-Vinyl-Acetat. Professor Dr. Heiner Weber, Tübingen, und ZTM Günter Rübeling, Bremerhaven, boten einen Überblick zur Errungenschaft „Funkenerosionstechnologie in der Zahnmedizin“, die nicht zuletzt mit CAD-CAM gefrästen NEM-Stegen kombinierbar ist. Dass wiederum solche Arbeiten nur durch den Sprung von Drei-Achs auf Fünf-Achs-Systeme möglich sind, zeigte ZTM Enrico Steger aus Südtirol. Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Christoph Peter Bourauel, Bonn, präsentierte, was die bereits Ende des 19. Jahrhunderts beschriebenen Knochenumbauvorgänge heute für die Implantologie bedeuten.
Termin ADT 2011
Die 40. Jahrestagung wird vom 02. bis 04. Juni 2011 in Böblingen abgehalten werden. Das Thema: „Lebensqualität durch Zahnmedizin und Zahntechnik?“ lässt einen Blick über die Technologie hinaus auf den Patienten erwarten. Woliegen die Benefits unserer heutigen Fähigkeiten? Und können wir den Menschen mit ihren Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen die Lebensqualität ermöglichen, sichern oder gar verbessern? Es ist geplant, die erfolgreiche Kooperation mit der DGZI fortzuführen. Ein Blick auf die Internetseite lohnt sich.www.ag-dentale-technologie.de
Dr. Fabian HüttigZentrum für ZMK-Heilkundedes Universitätsklinikums TübingenAbteilung für Zahnärztliche Prothetikmit Propädeutik und Sektion „MedizinischeWerkstoffkunde und Technologie“Osianderstr. 2-872076 Tübingenfabian.huettig@med.uni-tuebingen.de