Jahresbericht der BGW

Fortschritte im dualen Arbeitsschutz

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Heftarchiv Gesellschaft
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Über 800 Seminare hat die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) im Jahr 2008 durchgeführt. Mehr als 15000 Teilnehmer nutzten die Angebote. Ein Themenschwerpunkt: die Sicherheit am Arbeitsplatz. Die BGW hat sich besonders der Prävention von Arbeitsunfällen verschrieben. Als Berufsgenossenschaft ist sie Träger der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA). Das Ziel: gemeinsame Handlungsfelder für Berufsgenossenschaften und Länder bestimmen, um dualen Arbeitsschutz zu etablieren. Kürzlich ist der Jahresbericht 2008 erschienen.

Der Bericht führt alle BGW-Versicherungsfälle pro Gewerbezweig auf. Auf die Zahnarztpraxen entfielen im Jahr 2008 769 Arbeitsunfälle, 1 032 Wegeunfälle und 595 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit bei 348 421 Versicherten in 45 195 Unternehmen.

Eine immer komplexer werdende Arbeitswelt bringe auch einen Anstieg an Gefahrenquellen mit sich. Arbeit dürfe nicht krank machen, heißt es im Vorwort. Daher seien Prävention und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz unabdingbar.

Gemeinsame Prävention

Neben statistischen Kennzahlen zu Unfällen und Berufskrankheiten fokussiert der Bericht die GDA. Danach haben sich der Bund, die Arbeitsschutzbehörden der Länder und die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland zusammen mit den Arbeitgeberorganisationen sowie den Arbeitnehmervertretungen erstmals auf eine gemeinsame Strategie verständigt. Im Kern besteht das Ziel darin, die Prävention im Arbeitsleben wirkungsvoller und effizienter zu gestalten. Konkret werden drei Handlungsfelder benannt:

• Verringerung der Häufigkeit und Schwere von Arbeitsunfällen

• Verringerung von Muskel-Skelett-Belastungen und -Erkrankungen

• Verringerung der Häufigkeit und Schwere von Hauterkrankungen

Die einzelne Praxis profitiere bereits jetzt von der GDA dahingehend, dass sie bei ihren Verpflichtungen im Arbeitsschutz von bürokratischen Hindernissen entlastet werde. Auf Bundesebene stelle die GDA eine neue Etappe im dualen Arbeitsschutz dar. Sie ermöglicht gemeinsame Prävention in abgestimmten Programmen.

Beitragsänderungen

Die Beitragssituation hat sich für die versicherten Unternehmen der BGW im Jahr 2008 grundlegend verändert. Verantwortlich sei das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Unfallversicherung (UVMG). Die Neuregelung der Verteilung von Rentenlasten unter den gewerblichen Berufsgenossenschaften habe in der Konsequenz zu Beitragsänderungen (siehewww.bgwonline.de. => Kundenzentrum => Beiträge) geführt.

Die Beitragsänderungen betreffen:

• BGW-Beitrag

• Insolvenzgeld

• Lastenausgleich und Lastenverteilung

• Nachweise zur Sozialversicherung

Beleuchtet werden auch die neuen Präventionsstrategien bei Haut- und Rückenerkrankungen – ein wichtiger Aspekt im Arbeitsalltag einer Zahnarztpraxis. So können aktualisierte beziehungsweise neu entwickelte Hautschutz- und Hygienepläne jetzt direkt vom Internetportalwww.bgw-online.deruntergeladen beziehungsweise per E-mail anmedienangebote@bgw-online.dekostenlos bestellt werden. Darüber hinaus wurde die – 2008 zunächst in einem Pilotprojekt getestete – Rückensprechstunde weiter ausgebaut. Diese richte sich an Versicherte aus dem Gesundheitswesen, bei denen bereits der Verdacht auf eine Berufskrankheit besteht. Neben einer orthopädischen Untersuchung erhalten Betroffene Hinweise, wie sie aktiv ihren Rückenbeschwerden entgegenwirken können.

Diversität bei Seminaren

Nutzwert für Zahnärzte bietet zudem der Themenbereich Beratung und Qualifizierung. Hier skizziert die BGW die große Bandbreite an eigenen Seminaren. Bundesweit durchgeführt wird mit Schwerpunkten wie Haut, Hygiene, Prävention von Rückenerkrankungen oder Stressmanagement aufgezeigt, wie Arbeitsschutz erfolgreich im eigenen Unternehmen praktiziert werden kann.

Schließlich gab es einen Wechsel in der BGW-Geschäftsführung. Nach 26 Jahren im Amt des Geschäftsführers ist Prof. Dr. Gerhard Mehrtens zum 31. Mai 2009 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Seit dem 1. Juni 2009 steht Prof. Dr. Stephan Brandenburg an der Spitze der BGW-Verwaltung. Brandenburg habe bereits seit mehreren Jahren den Weg der BGW mitgestaltet, heißt es im Jahresbericht.

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