Zähneknirschen und Rückenschmerzen
Gleich ob „Unbehandelte Parodontitis“, die das Immunsystem schwächen kann, „Unverträglichkeit von Dentalmaterialien“ oder „Unspezifische Schmerzen“ – die Themenvielfalt war groß. „Chronische Rückenschmerzen, ständiges Kopfweh: Wer denkt dabei schon an die Zahnlücke im Mund oder ans Zähneknirschen in der Nacht?“ fragte Prof. Dr. Stefan Kopp, Frankfurt, provokativ. Dann schilderte er eindrucksvoll, wie Zähne, Kiefer und die Wirbelsäule über das menschliche Skelett verbunden sind und sich Muskelspannungen im Hals-/ Nackenbereich bis in die Hüfte bemerkbar machen und Beschwerden verursachen können. Die sogenannte craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) sei ein typisches Krankheitsbild, wenn Zähne und Zahnersatz nicht in der Balance sind. Beschwerden müssten ganzheitlich betrachtet werden und Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenarbeiten. Dies erspare Patienten oft einen langen Leidensweg, so Prof. Kopp.
Zähne und Psyche
Dass auch die Psyche beim Thema Zähne und Zahnersatz eine Rolle spielt, verdeutlichte Privatdozentin Dr. Anne Wolowski, Münster. Wer im Behandlungszeitraum in einer schwierigen Lebenssituation sei oder sich nicht ausreichend informiert oder gut beraten erlebe, könne eine Versorgung mit diesem „unguten Gefühl“ in Verbindung bringen. Mögliche Folgen seien Beschwerden und mangelnde Akzeptanz des Zahnersatzes, auch wenn er nach „objektiven Kriterien“ keine Probleme machen dürfte.
Wie wichtig das Zusammenwirken aller Beteiligten beim Thema Zähne und Zahnersatz ist, schilderte Zahntechnikermeister und cand. med. dent. Peter Finke, Er langen. Ob Reaktionen auf Dentalmate rialien oder Beschwerden im Kiefer- und Kopfbereich, bedingt durch schlecht sitzenden Zahnersatz: Wenn Praxis und Dental labor intensiv kooperierten und den Patienten mit in die Behandlung einbezögen, fördere dies optimale Resultate. sp/KpZ