20. Brandenburgischer Zahnärztetag

Beim Denken die Richtung ändern

Mit einem Update der Einzeldisziplinen in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde lockte der Brandenburgische Zahnärztetag nach Cottbus. Zum 20. Jubiläum gab es thematisch breit aufgestellte wissenschaftliche Vorträge, gepaart mit einer Bewertung aktueller standespolitischer Themen durch die Verbandsspitzenvertreter.

„Der Kopf ist rund, damit das Denken auch mal die Richtung ändern kann“ – so leitete der wissenschaftliche Leiter, Prof. Dr. Dr. h.c. Georg Meyer, Greifswald, die Tagung ein. Er verwies auf die allgemeinmedizinische Verantwortung des Zahnarztes, denn Zahnmedizin sei ein Teil der Medizin. Auch in der Standespolitik müsse sich diese Denkweise niederschlagen.

Kammerpräsident Jürgen Herbert verwies auf das Ziel des Zahnärztetages, auch übergeordneten und interdisziplinären Themen einen Platz einzuräumen – ein Konzept, das sich in Brandenburg gut bewährt habe. Mit dem diesmal angebotenen Update zur Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde wolle man die Kompetenz des Zahnarztes stärken, um so das Vertrauen des Patienten in die Profession zu untermauern. Mit Verweis auf aktuelle standespolitische Aspekte griff er den Diskussionsstand zur GOZ-Novellierung heraus. Er warnte vor einer drohenden Öffnungsklausel und sensibilisierte die Kollegenschaft für die Gefahren von damit verbundenen Selektivverträgen.

In seinem Grußwort plädierte der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Dr. Heinrich-Daniel Rühmkorf, an die Zahnärzteschaft, Herausforderungen der Zeit gemeinsam zu bewältigen und Ziele festzulegen. Was die Novellierung der Approbationsordnung angehe, zeigte er sich „vorsichtig optimistisch“, dass hier in absehbarer Zeit ein Referentenentwurf auf den Weg gebracht würde. Lob spendete der Staatssekretär den Präventionsbemühungen der Zahnärzte im Land Brandenburg. Dass die Zähne der Kinder wesentlich gesünder seien als noch vor 20 Jahren, sei auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit aller verantwortlichen Akteure zurückzuführen.

Erfolgsgeschichte

Einen Rückblick auf das 20-jährige Jubiläum des Zahnärztetages nahm der KZV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bundschuh vor, er sprach von einer „Erfoglsgeschichte für die Fortund Weiterbildung.“ Kritisch beleuchtete er die neuen Regelungen im GKV-Finanzierungsgesetz, wie etwa den immer noch unvollständig erfolgten Ost-West-Angleich der Honorare. Er warnte vor einer Abwanderung qualifizierten Personals in den Westen. Die Weiterführung der Budgetierung betrachte er als „leistungs- und qualitätsfeindlich“, er forderte den Ausbau der Kostenerstattung, um Patienten am wissenschaftlichen Fortschritt teilhaben zu lassen.

In seinem Festvortrag sprach Dr. Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios Köln, über „Die Deutschen und Afghanistan“. Er zeigte die Hintergründe und geschichtlichen Entwicklungen zu den aktuellen Beziehungen zwischen beiden Ländern auf. Zahlreiche Fachvorträge griffen das Generalthema „Update“ mit einer breit gefächerten Themenpalette auf. Dazu gehörte etwa ein Vortrag von Prof. Dr. Gottfried Schmalz, Regensburg, zu aktuellen Aspekten der Werkstoffkunde oder von Prof. Dr. Hans-Curt Flemming, Duisburg, zur Bedeutung des Biofilms. Auch das Programm für Zahnmedizinische Fachangestellte lockte mit praxisnahen Referaten in die Messehallen nach Cottbus.

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