Endodontologie im Brennpunkt
Der am Vorabend frisch wieder gewählte Hamburger Kammerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Sprekels dankte den Teilnehmern für die Rekordbeteiligung des 5. Hamburger Zahnärztetages. Er verlieh Prof. Dr. Wolfgang Höltje für seine Verdienste um den zahnärztlichen Berufsstand die Silberne Ehrennadel der Bundeszahnärztekammer. Die Ehrenurkunde der Hamburger Zahnärzteschaft erhielt Dr. Ekkehart Franz für seine Verdienste um die Fortbildung.
Dietrich Wersich, Präses der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz und Zweiter Bürgermeister sowie Senator der Behörde für Schule und Berufsbildung, stellte in seinem Eröffnungsstatement fest, dass Hamburg im Bereich der Zahnmedizin bestens aufgestellt sei. Die Disziplin sei ein ganz wichtiger Bestandteil der Gesundheitsmetropole.
BZÄK-Vizepräsident Dr. Dietmar Oesterreich bedankte sich in seiner Funktion als Kammerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern bei allen Hamburger Kollegen für die Hilfe und Unterstützung beim Aufbau der Kammer und Selbstverwaltung in seinem Land nach der Wende. Er mahnte, an der Selbstverwaltung festzuhalten und nicht den Staat diese Aufgaben übernehmen zu lassen.
Viel Fachkenntnis
Durch das wissenschaftliche Programm führte der Vorsitzende des Fortbildungsausschusses der Zahnärztekammer Hamburg, Dr. Horst Schulz, mit viel Fachkenntnis und dem ihm eigenen Humor. In Vorträgen wurde die Endodontie zunächst von Vertretern der Hochschulen präsentiert. Anschließend wurde eine alternative Behandlungsform vorgestellt. Umrahmt wurden die Vorträge von angrenzenden Bereichen wie Traumatologie, endodontische Mikrochirurgie und postendodontische Versorgung.
Prof. Dr. Michael Hülsmann, Göttingen, vermittelte Grundlagenwissen, Instrumentierung und Mikrobiologie. Prof. Hülsmann grenzte die Entscheidung zwischen Implantat und Endodontie ein und wertete das Ganze nach Zahn-, Knochen- sowie patientenbezogenen und ökonomischen Kriterien. Prof. Dr. Christian H. Splieth, Greifswald, schloss sich mit Ausführungen zur Milchzahnendodontie an, die sich nicht mit der Erwachsenenendodontie vergleichen ließe. Neben der Kariesanfälligkeit in verschiedenen Altersstufen wurde die Frage erörtert: Wie viel Kariesentfernung ist nötig?
Dr. Dr. Rüdiger Osswald, München, vertrat die Auffassung, dass sich die Erfolge endodontischer Behandlung seit 70 Jahren nicht verändert hätten und dass durch bessere technische Möglichkeiten kein besserer Behandlungserfolg eingetreten sei. Es folgten rege Diskussion zu der Frage, wie die Behandlungsprotokolle der Hochschule beim Allgemeinzahnarzt unter den gegebenen wirtschaftlichen Aspekten umgesetzt werden sollten.
Die Hamburger Kieferchirurgen Dr. Ulrich Konter und Dr. Dr. Stefan Kanehl referierten zum Thema „Wurzelspitzenresektion versus endodontische Mikrochirurgie“. Prof. Andreas Filippi aus Basel führte durch seinen Vortrag „Traumatologie“. Der Aspekt der postendodontischen Versorgung wurde durch Dr. Sven Duda und Dr. Markus Kaup aus Münster umfassend präsentiert: Nicht alleine die Wurzelfüllung, sondern auch der Stiftaufbau habe entscheidenden Einfluss auf den Behandlungserfolg. Prof. Dr. Gerhard Wahl (Bonn) beendete mit seinem Vortrag zum Thema “Beeinflussen Grunderkrankungen den Entscheid zum Zahnerhalt in der Endodontie?“ die Veranstaltung.
Dr. Peter TwestenGerd EisentrautMöllner Landstraße 3122111 Hamburg