Gut gescreent ist halb gewonnen
Insgesamt 166 Athletinnen und Athleten aus sechs Bundesländern sowie vier ausländische Teams (Italien, Slowenien, Luxemburg und Österreich) beteiligten sich in diesem Jahr an der Veranstaltung. Die Athleten kämpften an weltmeisterlicher Stelle in unterschiedlichen Disziplinen um die Meistertitel. Der Organisator der Langlauftage, Reinhard Morys, sagte am Rande der Spiele: „Wir wollen unseren Athleten etwas Besonders bieten für ihre Mühen. Schließlich trainieren sie genauso hart wie die Profis“.
Special Smiles für gesunde Zähne
Während der Langlauftage wurde auch das Zahn- und Mundgesundheitsprogramm Special Smiles angeboten. 180 Athleten und Menschen mit geistiger Behinderung aus der näheren Umgebung von Oberhof wurden beraten und untersucht.
Für Unterstützung war gesorgt: Die Zahnärztinnen des Netzwerks ZoRA (Zahnärztinnen organisieren Recht und Arbeit), die nicht nur die Untersuchungen und Beratungen mit durchführten, sondern mit einer Spende in Höhe von 1 000 Euro ihren persönlichen Beitrag leisteten, um Special Smiles in Oberhof anbieten zu können. „Auf diesem Gebiet herrscht großer Nachholbedarf“, sagte Dr. Kerstin Blaschke, Vize-Vorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte e.V. (FVDZ) und Vorsitzende des ZoRA-Netzwerks.
Auch die Landeszahnärztekammer Thüringen unterstützte die Spiele. Kammerpräsident, Dr. Andreas Wagner, betonte in seinem Grußwort im Rahmen der Eröffnungsfeier, dass eine Verbesserung der Zahn- und Mundgesundheit für Menschen mit Behinderungen dringend erforderlich sei. Wagner: „Dafür engagieren sich die Thüringer Zahnärzte."
Die Landeszahnärztekammer in Erfurt hat deshalb für die Oberhofer Veranstaltung kostenlose Materialen, wie etwa Zahnbürsten und Interdentalbürsten zur Verfügung gestellt. Wagner betonte, dass die Kammer ihr Engagement für das Gesundheitsprogramm Special Smiles in Thüringen fortführen wolle.
Auch ein Team von Zahnmedizinern und Zahnmedizinstudenten der Universität Jena unter Leitung von Frau Prof. Roswitha Heinrich–Weltzien hat an den Untersuchungen teilgenommen. Gerade die Studenten waren durch die persönlichen Erfahrungen im Umgang mit den Athleten sowie deren sportlichem Engagement beeindruckt. Sie wollen nach eigener Aussage auch zukünftig bei Special Smiles Angeboten dabei sein.
Gute Resonanz der Athleten
Die Skilangläuferin Marina Müller arbeitet in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. In Oberhof wurde sie in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre über die richtige Zahnpflege beraten und untersucht. Müller: „Einige meiner Freunde und Werkstattkollegen gehen nicht gern zum Zahnarzt. Oft gehen sie erst, wenn es schon weh tut. Hier während der Veranstaltung ist es anders und das hilft vielen, beim nächsten Mal in der Zahnarztpraxis weniger Angst zu haben.“
Die Auswertungen der Oberhofer Untersuchungen waren ernüchternd: 43 Prozent wiesen eine Gingivitis auf und jedem zweiten untersuchten Athleten wurde eine zahnärztliche Behandlung empfohlen.
Dr. Imke KaschkeMPHSpecialOlympics DeutschlandManager Healthy Athletesimke.kaschke@specialolympics.de