PKV ohne Zukunft
Da die Trennung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung auf Dauer zu teuer ist, wird es die PKV so nicht mehr lange geben können. Diese Ansicht vertritt der Verbraucherexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Stefan Etgeton, gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“. Seit Jahren sei zu beobachten, dass die Beiträge in der PKV stärker stiegen als bei den gesetzlichen Kassen. Dies bekomme die Branche nicht in den Griff.
In Nachbarländern wie den Niederlanden hätte sogar eine bürgerliche Regierung das dortige doppelte System abgeschafft. Den Abschied von der PKV wollten auch jetzt schon viele in den deutschen Regierungsparteien angesichts der Annäherungstendenzen vom PKV und GKV. Als Beispiel nannte Etgeton Kostensenkungsinstrumente der Privatversicherer wie etwa Zwangsrabatte sowie Überlegungen zum verstärkten Einsatz des Kostenerstattungsprinzips bei gesetzlich Versicherten. Etgeton: „Ich glaube nicht, dass unser deutsches Modell mit seinem Nebeneinander von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen eine Zukunft hat.“