Zahnmedizinische Versorgungsforschung

DMS V-Studie ist in Arbeit

Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) erstellt in den kommenden neun Monaten die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMSV). Darin wird der Mundgesundheitszustand in Deutschland analysiert, um daraus Maßnahmen für den Berufsstand und Forderungen für die Politik abzuleiten.

Wie gesund sind die Zähne der Deutschen? Wie häufig finden sich Karies und Parodontalerkrankungen in der Bevölkerung? Um diese Fragen zu klären, hat das IDZ die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) gestartet. Finanziert von BZÄK und KZBV werden in den nächsten neun Monaten (Oktober 2013 bis Juni 2014) in insgesamt 90 Untersuchungsgemeinden, die über ganz Deutschland verteilt sind, zahnmedizinische Untersuchungen und ausführliche Befragungen durchgeführt. Insgesamt 4.000 Personen wurden per Zufallsverfahren aus den Einwohnermeldeämtern der entsprechenden Gemeinden ausgewählt und um eine Mitarbeit gebeten. Die zahnmedizinischen Untersuchungen und Befragungen zum Gesundheitsverhalten sind freiwillig und unterliegen dem strikten Datenschutz des Bundesdatenschutzgesetzes. Eine hohe Beteiligung an der DMS-Studie ist von größter Bedeutung, damit auch ein wirklich repräsentatives Bild zur Mundgesundheit in Deutschland entsteht. Alle Untersuchungen und Befragungen im Rahmen der DMS V werden von geschulten Zahnärzten und Interviewern der Firma Kantar Health aus München durchgeführt. In den jeweiligen Untersuchungsgemeinden werden die öffentlichen Stellen vorab über die anlaufende Mundgesundheitsstudie informiert. Die anonymisierten Daten der DMS V werden durch das IDZ ausgewertet. Der Abschluss der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie ist im Herbst 2016 mit der Präsentation einer Buchpublikation in der IDZ-Materialienreihe vorgesehen. Die Ergebnisse sollen helfen, den gegenwärtigen Mundgesundheitszustand in Deutschland zu dokumentieren und Anhaltspunkte zur Verbesserung für die zahnmedizinische Prävention und Behandlung zu finden. Die Untersuchung dient als Basis für eine gesundheitspolitische Diskussion und für die Entwicklung zukünftiger Versorgungskonzepte.

Erstmals werden Hochbetagte untersucht

Wie bereits in der DMS III-Studie werden nun wieder Mundschleimhautbefunde erhoben. Im Rahmen der klinischen Untersuchung werden neben der Karies- und Parodontitislast auch Erosionen und die Versorgung mit Zahnersatz erfasst. Zum ersten Mal überhaupt wird die Molaren-Inzisivi- Hypomineralisation bei Kindern untersucht und im sozialwissenschaftlichen Befragungsteil ist erstmals die Bestimmung der persönlichen Salutogenese relevant.

Über die Feststellung der gegenwärtigen Mundgesundheitssituation hinaus wird die Studie als Fortschreibung der Mundgesundheitsstudien DMS I bis IV des IDZ Trendaussagen über die Entwicklung der Zahngesundheit in Deutschland von 1989 bis 2014 ermöglichen. Dazu konzentriert sie sich wie bisher – entsprechend den internationalen Vorgaben – auf ausgewählte Indikator-Altersgruppen. Wie schon in den Vorgängerstudien sind dies die 12-Jährigen, die 35- bis 44-Jährigen und die 65- bis 74-Jährigen.

Außerdem werden erstmalig 75-Jährige und ältere Zielpersonen in das Stichprobenmodell integriert. Für diese Altersgruppe – speziell für die in dieser Gruppe zu erwartenden pflegebedürftigen Personen – sind bisher nur unzulängliche Erkenntnisse über Mundgesundheitszustand, -verhalten und zahnmedizinischen Versorgungsgrad vorhanden.

Priv.-Doz. Dr. A. Rainer Jordan, MScWissenschaftlicher LeiterInstitut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)Universitätsstraße 7350931 Köln

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