Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
„The Times They Are a-Changin’“, sang Mitte der 1960er-Jahre der amerikanische Singer-Songwriter Bob Dylan. Das lässt sich auch auf die Entwicklung von Dentalprodukten übertragen, wie die Titelgeschichte in diesem Heft deutlich macht. Waren die Gestaltungsspielräume in der Branche bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund der damaligen Materialbeschaffenheiten noch begrenzt, so lässt sich heute dank moderner Kunststoffe eine Vielfalt von Formen, Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten bei Industrieprodukten realisieren, die auch in der Dentalbranche zu einer ästhetischen Revolution geführt haben – und funktionelle Aspekte mit einbezogen.
Es zahlt sich aus, dass die Branche ganz dicht an Entwicklungen dran ist, die speziell auf den Arbeitsalltag und die Herausforderungen von Zahnärztinnen und Zahnärzten in der Praxis gerichtet sind. Diese wiederum haben die Bedürfnisse ihrer Patienten im Blick, wenn sie von der Industrie entsprechende Lösungen für die Patientenbehandlung abfordern. Die Entwicklung von Dentalprodukten ist also ausgerichtet auf die Belange ihrer zahnärztlichen Nutzer und damit auch ganz dicht am Patienten.
Mit dieser Impulsgebung aus der Praxis für die Praxis fährt die Branche ganz gut. Das zeigen zum Beispiel die Ergebnisse der jüngsten Internationalen Dental-Schau IDS 2013 in Köln, die mit Rekordwerten abgeschlossen hat. Eine Vielzahl von Produkten, Dienstleistungen und Innovationen sorgte für eine internationale Anziehungskraft, mit positiven Effekten für die Branche und für den nationalen wie für den internationalen Gesundheitsmarkt. Das ist in Krisenzeiten nicht zu unterschätzen.
Im zahnmedizinischen Bereich zeigen sich trotz aller Herausforderungen positive Entwicklungen, wie beispielsweise BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel im Vorfeld der Messe formuliert hatte. Das fängt an mit guten Zahlen zur Mundgesundheit in Deutschland, setzt sich fort mit Erfolgen in der Prävention und zeigt sich auch im dentalen Beschäftigungsbereich oder in der Ausbildungsquote Jugendlicher. Nicht zuletzt ist die Gesundheitsversorgung ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Jobmotor, auch im Bereich Zahnmedizin. Doch aufgrund der demografischen Entwicklung einer immer älter werdenden und multimorbideren Bevölkerung kommen neue Herausforderungen auf den Berufsstand wie auch auf die Dentalbranche zu. Hier bedarf es sich stetig fortentwickelnder Impulse und Lösungsansätze.
Dazu ist die Politik gefragt, verlässliche Bedingungen zu schaffen, um einerseits zeitgemäße und bedarfsgerechte Versorgungsstrukturen für die Bevölkerung zu schaffen und andererseits der Branche den Raum zu bieten, um technischen Fortschritt und innovative Therapien zu ermöglichen und damit wirtschaftliches Wachstum und Innovation erst gangbar zu machen. Man darf gespannt sein, welche Konzepte die neue Bundesregierung auf den Tisch legen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele PrchalaStellvertretende Chefredakteurin