Editorial

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

was ist eigentlich der Unterschied zwischen trockener Paukerei und intelligentem Lernen? Was macht eine zeitgemäße Wissensvermittlung aus? Diese Fragen beschäftigen nicht nur Lehrer tagein und tagaus in der Schule. Auch für Wissenschaftler ist es hilfreich, Methoden zu entwickeln, um ihre Forschungsergebnisse griffig und anschaulich an ihre Zielgruppen und an die Fachöffentlichkeit zu bringen.

Das geschieht beispielsweise auf dem Wissenschaftskongress des Deutschen Zahnärztetages in Frankfurt/Main, wo als deutschsprachige Premiere zur Kongresseröffnung (7.11.) ein 3-D-Film zum Thema „Kommunikation der Zellen – die parodontale Regeneration“ gezeigt wird. Es ist der mittlerweile dritte Film seiner Art, der für die Besucher Zahnmedizin in einer neuen Dimension aufbereitet. Mehr dazu in unserer Titelstory. Der Film geht auf die Zusammenhänge zwischen lokalen und systemischen Entzündungsprozessen ein und visualisiert in einem grafisch animierten aufwendigen Prozess Vorgänge, die mit herkömmlichen Methoden nicht sichtbar gemacht werden können. Zahnmedizinische und medizinische Kontexte werden hier auf eine innovative und kreative Art verdeutlicht. Im Sinne eines „Serious Game“ wollen Autoren und Filmemacher Wissensinhalte in spielerischer Form darbieten, wobei sie mit einer hohen Bildqualität an die Formate moderner Computerspiele andocken. Ob eine solche Wissensaufbereitung Spaß macht, kann jeder Fortbildungshungrige in Frankfurt für sich selbst herausfinden.

Eine Fortbildung ganz anderer Art fand auf dem Weltkongress der internationalen Vereinigung zur Verbesserung der Mundgesundheit von Menschen mit Behinderungen (iADH) in Berlin statt (siehe Bericht im Heft und auf zm-online). Der Verband unterstützt weltweit Curricula zur Aus-, Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Zahnmedizin für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Auf dem Gebiet der Special Care Dentistry kann Deutschland noch eine Menge vom Ausland lernen. Das hat sich auf dem Kongress gezeigt – nicht nur in Bezug auf die Therapie, sondern auch im Umgang mit diesen sensiblen Patientengruppen. Best-practice-Modelle aus anderen Ländern schärfen den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus und helfen bei der eigenen Positionsbestimmung – sowohl im Berufsstand allgemein als auch beim Umgang mit Menschen mit Handicap in der eigenen Zahnarztpraxis. Inklusion als vollwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist nach wie vor eine Riesenaufgabe, bei der die Zahnärzteschaft sehr stark engagiert ist und bereits wichtige Initiativen vorangetrieben hat.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele PrchalaStellvertretende Chefredakteurin

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