Bilanz 2014 der apoBank

Gestärkt aus der Krise

Heftarchiv Gesellschaft
sg
Zufrieden mit der Entwicklung des Geschäftsjahres 2014 zeigt sich die Deutsche Apotheker und Ärztebank (apoBank) in Düsseldorf: Sie steigerte ihr Betriebsergebnis im vergangenen Jahr um 7,1 Prozent auf 133 Millionen Euro. Damit hat sie nach Vorstandssprecher Herbert Pfennig besser gewirtschaftet als geplant. Den Mitgliedern der Bank winken nun vier Prozent Dividende.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen für Banken sei es für das Institut im ver- gangenen Geschäftsjahr insgesamt gut gelaufen, sagte Pfennig bei der Präsentation der Kennzahlen am 21. April in Düsseldorf. Dies sei vor allem vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase, des harten Wettbewerbs und der massiven Regulierung der Banken zu sehen. Trotzdem weise die Bank einen um 15 Prozent gestiegenen Jahresüberschuss in Höhe von 54 Millionen Euro aus. Auf Basis dieses Ergebnisses könne der Vertreterversammlung damit erneut eine Dividende von vier Prozent vorgeschlagen werden. Zudem ermögliche es die Geschäftsentwicklung auch, 14 Millionen Euro zurückzulegen und – als weitere Rücklage – im Fonds für allgemeine Bankrisiken einen Betrag von 75 Millionen Euro einzustellen. Pfennig verwies auch auf das starke Marktumfeld, in dem sich die apoBank bewege. „Der Gesundheitsmarkt ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Unser Trumpf ist und bleibt unsere Spezialisierung auf die Heilberufe; damit verfügen wir über ein solides und tragfähiges Geschäftsmodell.“ apoBank-Finanzvorstand Tomas Sieckmann sieht auch die Bonität der Kunden als Wettbewerbsvorteil: „Insgesamt weist unser Kreditportfolio unverändert niedrige Ausfallraten auf, was der guten Bonität unserer Kunden und unserem Risikomanagement geschuldet ist. Sie liegen im Kerngeschäft unter 0,2 Prozent – ein Wert, der für sich spricht.“

Unangefochtener Marktführer

Die Bank sei daher mittlerweile in der Lage, die Früchte der Anstrengungen der vergangenen Jahre zu ernten, so Pfennig. Neben dem Abbau von Hochrisiko-Produkten, die die Bank der Heilberufler 2008/2009 nahe an den Abgrund gebracht hätten, habe man sich in den vergangenen Jahren aufs Kerngeschäft besonnen und das Privatkundengeschäft neu ausgerichtet. Mit Erfolg: Mit insgesamt 382 000 Kunden und 106 000 Mitgliedern in 2014 bleibe die apoBank damit Marktführer, der Marktanteil beträgt nach Bankenangaben 60 Prozent. Siekmann: „Den Abbau unserer strukturierten Finanzprodukte haben wir im Jahr 2014 vorzeitig abschließen können. Somit ist auch die BVR-Garantie [Garantiefonds des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen banken], die wir im Übrigen nicht in Anspruch genommen haben, gegenstandslos.“ Als besonders erfreulich sieht es die Bank an, dass immer mehr Kunden, die sich wegen Krediten zur Finanzierung ihrer Praxen beziehungsweise Selbstständigkeit eigentlich Geld auszahlen lassen wollen, ihr Vermögen auch bei der Standesbank anlegen: Nach Pfennigs Angaben ist das betreute Volumen in der Vermögensverwaltung 2014 um 450 Millionen Euro auf 2,2 Milliarden Euro gestiegen. Dass die apoBank auf einem ausgesprochen robusten Fundament steht, werde auch die umfangreiche Überprüfung durch die EZB belegen. „Wir haben immerhin als zweitbeste deutsche Bank abgeschlossen und damit die Hürden der EZB-Prüfung komfortabel und souverän übersprungen“, so Pfennig. Für dieses Jahr möchte die Bank die Betreuung für Studenten und angestellte Heilberufler intensivieren und plant, 40 zusätzliche Kundenberater einzustellen. Zudem wolle man die Präsenz an Universitäten und Kliniken weiter ausbauen und weitere Beratungsstandorte eröffnen.

Potenzial sieht die Bank noch bei der Ausweitung ihres Geschäfts bei den Angestellten in den Heilberufen, deren Zahl permanent wachse. Im Gegenzug, so die Erfahrung der Bank, nehme die Zahl der wirtschaftlich selbstständigen Heilberufler stetig ab. Daher liege aktuell auch der Fokus darauf, Existenzgründungen von Heilberuflern zu fördern, so Pfennig. Dabei gehe es nicht nur darum, bestehende Vorbehalte bei jungen Heilberufsangehörigen abzubauen. Vielmehr wolle man ihnen die Sorgen nehmen, die zwangsläufig mit dem Weg in die Selbstständigkeit verbunden sind. Dass sich die apoBank positiv entwickelt hat, sei auch durch die Ratingagentur Moody’s mit ihrer jüngsten Einschätzung gewürdigt worden, so Pfennig. Denn diese habe eine Erhöhung des Credit Ratings um gleich zwei Stufen von aktuell A1 auf Aa2 in Aussicht gestellt – für Siekmann ein wichtiger Beleg, dass die Bank in den vergangenen Jahren schlagkräftiger geworden sei als noch vor der Finanzmarktkrise. „Wir durchdringen heute unseren Zielmarkt viel besser.“

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