Alter und Alltagskompetenz sind keine Kontraindikationen
Studienziel:
Ziel der Studie war, die Implantatüberlebensrate und den periimplantären Knochenverlust bei sehr alten, abhängigen Patienten zu messen.
Methode:
Die Patientenkohorte umfasste acht Männer und elf Frauen mit einem mittleren Alter von 85,7 ± 6,6 Jahre. Die 19 Patienten erhielten je zwei Implantate mit acht Millimetern Länge. Der Ernährungszustand (BMI und Blutmarker) und der kognitive Zustand (MMSE) wurden analysiert. Zudem wurden die periimplantäre Sondierungstiefe und der Plaque-Index-Score erhoben.
Ergebnis:
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Implantatüberlebensrate nach fünf Jahren 94,7 Prozent betrug. Es gab ein frühes und ein spätes Implantatversagen. Der Verlust von periimplantärer Knochenhöhe betrug im Mittel 0,17 mm pro Jahr. Die periimplantäre Sondierungstiefe und die Plaque-Index-Werte waren in den ersten zwei Jahren niedrig und stabil und danach kontinuierlich erhöht. Die Korrelationsanalyse zeigte, dass eine verminderte kognitive Funktion und der Ernährungszustand kein besonderer Risikofaktor für einen beschleunigten periimplantären Knochenverlust sind.
Fazit:
Die Arbeitsgruppe schlussfolgert, dass die hohe Implantatüberlebensrate und die akzeptable periimplantäre Gesundheit darauf hindeuten, dass weder das Alter noch die Abhängigkeit vom ADL-Score eine Kontraindikation für die Platzierung von Implantaten bei dieser Patientengruppe sind. Dennoch wird eine enge Überwachung der Patienten einschließlich regelmäßiger Mundhygienemaßnahmen empfohlen.
Titel des Posters: Short Dental Implants Retaining 2-Implant Mandibular IODs In Very Old, Dependent Patients: Radiological and Clinical Observation up to 5 Years