„Mit diesem Fall wurde ich beste Nachwuchszahnärztin!“
Ein 14-jähriges Mädchen stellte sich mit einem dens invaginatus (22) in der Universität Witten/Herdecke vor. Dabei handelt es sich um eine typische, überschießende Invaginationsstörung ins Endodont hinein: Im Pulparaum entsteht eine Einstülpung von Schmelzepithel, die zu der Bezeichnung ’dens in dente’ führte.
Dieser Zahn benötigte wegen einer apikalen Aufhellung eigentlich eine Wurzelkanalbehandlung. Aufgrund seiner Morphologie hatte die Wurzelkanalbehandlung jedoch keinen Erfolg und die Aufhellung persistierte.
Der Zahn 22 musste extrahiert werden, dank der kieferorthopädischen Behandlung konnte die Lücke offengehalten werden.
Herausforderung Hypomineralisation
Chief complaint war, eine möglichst günstige und ästhetisch ansprechende Lösung für die junge Patientin zu finden, ein Implantat und eine konventionelle Brücke kamen aufgrund des Alters noch lange nicht infrage. Also blieb nur diese Art des Aufbaus: Zunächst wurde eine ’Aufhängung’ aus Glasfaser für den neuen Zahn errichtet, dann eine Art ’Grundgerüst’ per Abformung aus Silikon gefertigt, auf dem dann der neue Zahn in einzelnen Lagen aufgebaut werden konnte. Das Ganze wurde zusätzlich kompliziert, weil die Patientin auf vielen Zähnen eine Hypomineralisation aufwies und darum die Farbgebung des neuen Zahnes nicht so einfach war. Außerdem haben wir beide Eckzähne und den Zahn rechts vom mittleren Schneidezahn angeglichen und verbreitert, damit das Zahnbild schön symmetrisch wird. Wir haben uns letztendlich für eine direkte Restauration mittels Composite entschieden.
Die Behandlung dauerte fünf Stunden war für alle anstrengend."
Valentina Pankratz E-mail:
Ihr Tutor, Oberarzt Dr. Ljubiša Markovic, erklärt die Ausgangssituation: „Wir haben bei einem 14-jährigen Mädchen einen fehlenden Schneidezahn ersetzt. Das Besondere dabei ist, dass wir das nicht mit einer konventionellen Brücke getan haben, sondern den Zahn mit glasfaserverstärktem Kunststoff in der Lücke aufgebaut haben. Dadurch mussten die Nachbarzähne, die bei Jugendlichen noch einen voluminösen Zahnnerv besitzen, nicht beschliffen werden.“