Start frei für Ihre Berichte!
Alle Zahnärzte aus Praxis und Klinik können über das System von kritischen Ereignissen in ihrem Arbeitsumfeld berichten und so Kollegen ermöglichen, daraus zu lernen. Zu diesem Zweck werden seit dem Jahreswechsel Registrierungsschlüssel für das Berichts- und Lernsystem verschickt. Die KZBV hat diese an die KZVen versandt, von dort werden sie an alle Vertragszahnarztpraxen weitergesandt. Die BZÄK verteilt sie an die übrigen zahnärztlichen Einrichtungen. Alle Empfänger erhalten per Post einen anonymen und nach einem sicheren Prinzip erstellten Schlüssel. Damit kann sich die Praxis oder die Einrichtung einmalig im System anmelden und für die weitere Nutzung einen eigenen Benutzernamen wählen. Es liegt in der Verantwortung des Zahnarztes oder des Leiters der Einrichtung, ob und an wen er die eigenen Login-Daten weitergibt. Beim Verlust des Schlüssels kann bei der KZV oder bei der KZBV (cirsdent@kzbv.de) ein neuer angefordert werden.
So funktioniert´s
Der Bericht wird über ein Online-Formular eingegeben, das Ausfüllen dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Dabei werden die Einträge verschlüsselt an einen externen Server gesendet. Der Absender bleibt unerkannt und kann auch nachträglich nicht ermittelt werden. Ein Gremium von Fachberatern (zwei von der BZÄK, zwei von der KZBV) stellt die Fachlichkeit und die Anonymisierung des eingetragenen Berichts sicher und ergänzt die Einträge um Hinweise und Lösungsvorschläge, wie ein solches Ereignis künftig vermieden werden kann. Anschließend wird der Bericht für alle Nutzer innerhalb des Systems freigeschaltet.
Ein Feedback ist erwünscht. Die Benutzer können die Berichte lesen und kommentieren sowie in einem Forum mit den anderen registrierten Nutzern diskutieren. Das Portal bietet außerdem eine Datenbank, in der man gezielt nach Berichten suchen kann.
Info
Aufruf
Alle Zahnärzte sind eingeladen, sich an dem Berichts- und Lernsystem zu beteiligen. Ein Info-Flyer zum Download findet sich auf den Webseiten der BZÄK (www.bzaek.de) und der KZBV (www.kzbv.de). Das Portal findet sich unter: www.cirsdent-jzz.de.
Fallbeispiele
Die Datenbank von „CIRSdent – Jeder Zahn zählt!“ hat zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Heftes bereits rund 2.000 angemeldete Nutzer. Die Bandbreite von Fällen, über die der Zahnarzt berichten kann, ist groß. Kein kritisches Ereignis ist zu unwichtig, um es im Portal vorzustellen. Berichte könnten etwa aus folgen Bereichen kommen:
administrative Vorfälle, die Zeit kosten oder banal erscheinen
Kommunikationsprobleme mit dem Team oder mit dem Patienten
Probleme bei der Patientendokumentation, bei der zahnmedizinischen Ausrüstung oder bei Laboruntersuchungen
Probleme bei der Medikamentengabe oder -verschreibung
Probleme bei der Diagnosestellung oder bei der Durchführung von Untersuchungsmaßnahmen
Rund 30 Fälle zu unerwünschten Ereignissen sind bereits eingestellt, zu ganz unterschiedlichen Themenbereichen. Hier einige Beispiele:
unerwarteter Befund bei einer offenen PAR-Behandlung
Problem bei der Adhäsiv-Befestigung einer Komposit-Restauration
Stichverletzung beim Einräumen einer kontaminierten Sonde in den Reinigungs- und Desinfektionsautomaten
Tipps und Tricks bei der Abformung für eine Totalprothese
Wangenschwellung bei einem Nasenblasversuch zur MAV-Kontrolle
Zeitverlust durch ein falsch herum geklebtes Bracket