Machen Sie den Krisen-Check
1. Fallzahlentwicklung
a) überdurchschnittlich
b) durchschnittlich
c) unterdurchschnittlich
Infos zu den Fallzahlen/Quartal entnehmen Sie der KZV-Abrechnung (Deckblatt).
2. Umsatzentwicklung
a) steigend
b) stagnierend
c) rückläufig
Die Umsatzentwicklung entnehmen Sie den Betriebswirtschaftlichen Auswertungen (BWA) Ihres Steuerbüros. Wichtig ist der Vergleich mit dem Vorjahr.
3. Kostenentwicklung
a) rückläufig
b) stagnierend
c) steigend
Die Kostenentwicklung entnehmen Sie der BWA. Wichtig ist der Vergleich zum Vorjahr.
4. Cashflow-Entwicklung
a) überdurchschnittlich
b) durchschnittlich
c) unterdurchschnittlich
Die Information entnehmen Sie der BWA. Wichtig ist der Vergleich zum Vorjahr. Der Cashflow summiert sich aus Ihrem Gewinn und Ihren Abschreibungen. Beispiel:
Praxisgewinn 120.000 Euro
+ Abschreibung 5.000 Euro
= Cashflow von 125.000 Euro
5. Gewinn/Verlust
a) Überschuss nach Unternehmerlohn
b) Schwarze Null nach Unternehmerlohn
c) Verlust nach Unternehmerlohn
Die Information entnehmen Sie der BWA. Häufig gibt es eine Seite 3, hier wird eine Liquiditätsüber- oder -unterdeckung ausgewiesen. Ein positiver Betrag bedeutet Gewinn, ein negativer Betrag Verlust. Sollte Ihre BWA diese Information nicht enthalten, können Sie so die Situation erheben:
+ Tilgung pro Jahr
· (Praxis und Privat), beinhaltet direkte Tilgung und/oder Versicherungen oder andere Geldanlagen, die als Tilgungsersatz dienen
+ die Summe aller 18xx- oder 19xx-Konten aus der Summen- und Saldenliste
Ist das Ergebnis dieser beiden Summen größer als der vorhandene Cashflow aus Frage Nr. 4, haben Sie einen Gewinn erzielt. Ist die Summe niedriger als der Cashflow, dann haben Sie einen Verlust erzielt.
6. Geschäfts-/Privatkonto
a) dauerhaft Guthaben
b) dauerhaft in Anspruch genommen
c) über die Kontolinie beansprucht
Ihren aktuellen Kontostand entnehmen Sie entweder den Kontoauszügen oder dem Online-Banking Ihrer Bank.
7. Entwicklung der Praxis
a) aktuelle BWA ein Quartal nachlaufend zum aktuellen Quartal
b) letzte BWA ist älter als 6 Monate
c) letzte BWA ist älter als 1 Jahr
Die Listen sind entnommen aus: Stephan F. Kock (Hrsg.): „Management für die Arzt- und Zahnarztpraxis – Wege aus der Krise“, Finanz-Colloqium, Heidelberg, 2015.
Auswertung
• Mehr als die Hälfte der Antworten mit dem Buchstaben A: Ihre Praxis befindet sich nicht in einer Krise. Machen Sie weiter so!
• Mehrheitlich Antwort B: Ihre Praxis steht auf der Kippe und weist Anzeichen eines Krisentrends auf. Gleichwohl ist die Situation noch organisierbar. Installieren Sie ein aussagefähiges Controlling für Ihre Praxis und halten Sie die Entwicklung mindestens quartalsweise nach. Denken Sie über Gegensteuerungsmaßnahmen an den Punkten nach, an denen Ihre Praxis Schwächen aufweist.
• Mehrheitlich Antwort C: Ihre Praxis befindet sich in der Krise. Verschwenden Sie keine unnötige Zeit und beginnen Sie jetzt! Bringen Sie Ihre Praxiszahlen auf den aktuellen Stand, damit Sie gezielt Maßnahmen ergreifen können, die die Heilung der Praxis einleiten. In Krisensituationen ist es wichtig, auf externe Experten zurückzugreifen. Unterstützung können Sie von Ihrem Steuer-, Bank- oder Unternehmensberater bekommen. Sofortmaßnahmen, die Sie – ohne Abstimmung mit anderen Parteien – anstoßen können, sind die Reduzierung der Privatentnahmen, Transparenz gegenüber Ihren Mitarbeitern und deren Einbindung in die Maßnahmen zur Praxissanierung. Auch in Ihrem Fall ist die Installation eines aussagefähigen Controllings notwendig. Halten Sie die Entwicklung monatlich nach. Diese Maßnahme hilft Ihnen, Erfolge bei der Sanierung zu erkennen und perspektivisch ein erneutes Abgleiten in eine Krise zu vermeiden.