Transfer von Patienten mit besonderen Bedürfnissen
Mit der richtigen Unterstützung
- Abb.1: Im Behandlungszimmer wird Platz geschaffen für den Rollstuhl. Die Begrüßung der Patientin erfolgt auf Augenhöhe. Der Weg ins Behandlungszimmer wird vorbesprochen. Im Behandlungszimmer wird der Rollstuhl neben dem Behandlungsstuhl platziert und die Bremsen werden angezogen. Die Sitzhöhe des Behandlungsstuhls wird auf diejenige des Rollstuhls eingestellt. Dabei kommt die Sitzfläche des Behandlungsstuhls mit Vorteil etwas tiefer zu liegen. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 2: Die Fußstützen werden entfernt. Dabei müssen die Beine gestützt werden. Die dem Behandlungsstuhl zugewandte Armlehne wird ebenfalls abmontiert. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 3: Soweit es die Selbstständigkeit zulässt, führt die Patientin den Transfer auf den Behandlungsstuhl ohne zusätzliche Hilfe aus. Der Spalt zwischen den Sitzflächen und das Rollstuhlrad können mit einem Kissen oder einer gefalteten Decke abgedeckt werden. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 4: Ist Unterstützung notwendig, stabilisiert die betreuende Person die Kniegelenke der Patientin durch seitliches Anlegen der eigenen Beine. Die betreuende Person bückt sich etwas nach vorn, sodass die Patientin mit den Armen ihren Nacken umfassen kann. Sie selbst fasst die Patientin mit beiden Händen an den Hüften oder unter den Armen hindurch an den Schultern. Besteht beispielsweise eine Hemiplegie, wird der gelähmte Arm stabilisiert, damit er bei der Bewegung der Patientin nicht unkontrolliert herunterfällt. Die Patientin umfasst in diesem Fall den Nacken der betreuenden Person nur mit dem nicht-behinderten Arm. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 5: Vor dem Aufstehen verlagert die betreuende Person ihr Schwergewicht etwas nach hinten. Entsprechend beugt sich die Patientin nach vorne. Auf diese Weise ist es möglich, ohne viel Kraftaufwand langsam und sicher aufzustehen. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 6: Die Drehung zum Behandlungsstuhl wird mit kleinen Wiegeschritten durchgeführt. Ist dies nicht möglich, kann ein Drehbrett benutzt werden, das die Drehung wesentlich erleichtert. Das Drehbrett wird vor der Mobilisation unter die Füße der Patientin gelegt. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 7: Vor dem Hinsetzen der Patientin auf den Behandlungsstuhl ist es wichtig, dass die betreuende Person erneut ihr Schwergewicht etwas nach hinten verlagert, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren und die Bewegung kontrollieren zu können. Auf dem Stuhl dreht sich die Patientin auf den Rücken, unterstützt an Hüfte oder Schultern. Zum Abschluss werden noch die Beine auf das Fußteil des Behandlungsstuhls gelegt. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 8: Ein wirksames Hilfsmittel für den Patiententransfer ist auch ein stabiles Brett mit Handgriff. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 9: Das Brett wird etwas unter das Gesäß der Patientin geschoben. Die betreuende Person setzt sich auf das Fußende des Behandlungsstuhls und fasst die Patientin an der Hüfte. Nun kann die Patientin – mit eigener Unterstützung – langsam auf den Behandlungsstuhl bewegt werden. Die Patientin hält dabei das Brett am Griff fest. | © Ch.E.Besimo
- Abb. 10: Bei Hemiplegie, in der vorliegenden Situation linksseitig, wird der Rollstuhl so positioniert, dass die gelähmte Körperseite Kontakt zum Behandlungsstuhl hat. Die betreuende Person setzt sich auf den Behandlungsstuhl und legt das gelähmte Bein der Patientin über den eigenen Oberschenkel. Der gelähmte Arm wird mit der einen Hand stabilisiert. Die andere Hand umfasst die Patientin. Nun kann durch kleine Rutschbewegungen der Transfer auf den Behandlungsstuhl erfolgen. Die Patientin unterstützt die Bewegung – soweit möglich – mit dem gesunden Arm. | © Ch.E.Besimo
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Praxis
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Der Patiententransfer vom Roll- in den Behandlungsstuhl muss im Team eingeübt und für jeden Patienten gewissenhaft vorbereitet werden. Dies betrifft nicht nur die räumliche Organisation und die Bereitstellung von Hilfsmitteln, sondern auch die Instruktion und die Führung der Patienten. Gerade bei eingeschränkter Kognition gilt es, auf die vorhandenen Ressourcen Rücksicht zu nehmen. Ein Update in zehn Bildern.
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. Christian E. Besimo
Abteilung Orale Medizin
Seeklinik Brunnen
Gersauerstr. 8
6440 Brunnen (Schweiz)
christian.besimo@seeklinik-brunnen.ch
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