Mit diesen PVS wird abgerechnet
Solche gesetzlichen Regelungen werden in die Pflichtvorgaben für Praxisverwaltungssysteme der KZBV eingebunden. Das heißt, für die zahnärztliche Abrechnung dürfen nur diejenigen PVS eingesetzt werden, die über eine Eignungsfeststellung der KZBV verfügen.
Insgesamt kann man bei den Herstellern zahnärztlicher PVS eine Marktverdichtung beobachten: Wurden vor zehn Jahren die elektronischen Abrechnungen im Leistungsbereich KCH noch mit 69 verschiedenen PVS erstellt, waren es 2016 nur noch 47. Die Zahl der Individualsysteme – von Zahnärzten für die eigene Praxis und zur ausschließlich internen Nutzung entwickelte PVS – hat sich dagegen kaum verändert. Für die Berechnung der Marktanteile der PVS wurden sowohl die eingereichten Abrechnungsfälle als auch die elektronisch übermittelten Abrechnungen berücksichtigt.
Im Ergebnis werden von den Praxen nur noch wenige Abrechnungen per Papier eingereicht. In einigen KZVen wurde bereits vor längerer Zeit vollständig auf die papierlose Abrechnung umgestellt, andere KZVen ermöglichen die manuelle Abrechnung noch.
Insgesamt wurden im 4. Quartal 2016 mit 47 verschiedenen PVS 40.129 elektronische KCH-Abrechnungen erstellt. Dabei wurde mit 9 PVS, darunter 8 Individualsysteme, nur je eine Abrechnung erzeugt. Im Leistungsbereich KFO wurden 6.180 Abrechnungen mit 46 verschiedenen PVS generiert. Hier wurde mit 11 Systemen, davon 6 Individualsysteme, nur jeweils eine Abrechnung erstellt.
Das Praxissystem DS-WIN-PLUS der Firma Dampsoft hatte weiterhin den größten Marktanteil bei den KCH-Abrechnungen und konnte seinen Anteil um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern (Grafik 1). Wie auch in den Vorjahren verzeichneten DS-WIN-PLUS und CHARLY (solutio) die größten Steigerungen. Auf dem Markt gibt es aber nach wie vor insgesamt wenig Bewegung. Wie in den Jahren zuvor auch wurden die beiden Programme DS-WIN-PLUS und Z1 von mehr als der Hälfte der Zahnärzte für die Abrechnung ihrer KCH-Leistungen eingesetzt.
Auch 2016 konnte das PVS ivoris der Firma Computer konkret seinen Marktanteil im Leistungsbereich KFO steigern: Im vierten Quartal 2016 wurden ein Viertel der KFO-Abrechnungen mit diesem System durchgeführt (Grafik 2). Darauf folgten mit etwa gleichem Prozentanteil Z1 (CompuGroup Medical Dentalsysteme) und DS-WIN-PLUS von Dampsoft.
DS-WIN-PLUS und Z1 liegen vorne
Die Marktführer DS-WIN-PLUS und Z1 lagen mit ähnlichen absoluten Gesamtzahlen an den elektronischen KCH- und KFO-Abrechnungen deutlich vor den anderen zahnärztlichen PVS (Grafiken 3 und 4). Einen deutlich höheren Anteil an KFO- als an KCH-Abrechnungen hatten – im Unterschied zu den anderen PVS – die Systeme ivoris (Computer konkret) und OrthoExpress (Computer Forum).
Bei der Abrechnung kieferorthopädischer Leistungen gab es, anders als bei der KCH, bei den Praxisverwaltungssystemen zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen dem Anteil an Abrechnungen und dem Anteil an Abrechnungsfällen. Besonders deutlich wird das bei dem Programm ivoris. Ein Viertel der KFO-Abrechnungen werden hiermit erstellt, aber nahezu die Hälfte aller KFO-Abrechnungsfälle. Das zeigt, dass Kieferorthopäden ein KFO-spezifisches PVS statt eines KCH-PVS mit KFO-Programmteil bevorzugen.
Aufgeschlüsselt nach einzelnen KZV-Gebieten fällt auf, dass das jeweils führende PVS häufig mit einem recht deutlichen Marktanteil an der Spitze liegt. Zum Teil liegen zwischen dem am häufigsten verwendeten und dem zweithäufigsten PVS mehr als 20 Prozent.
Eine statistische Auflistung aller PVS für den Leistungsbereich KCH beziehungsweise KFO kann bei der KZBV (S.Bonin@KZBV.de) angefordert werden. Ebenso können nach KZV-Bereichen aufgegliederte Praxisverwaltungssoftwarehersteller-Übersichten, eine Top-Ten-Liste über die Anzahl der KCH-Abrechnungen und eine KFO-Top-Five-Liste zur Verfügung gestellt werden. Die Top-Listen von PVS sind ein Ranking der eingesetzten PVS in den Zahnarztpraxen und sagen nicht unbedingt etwas über die Qualität und Ergonomie des PVS oder die Kundenzufriedenheit aus.