Welche Hochschule passt zu mir?
Seit über 20 Jahren erstellt das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) ein detailliertes Ranking deutscher Universitäten und Fachhochschulen – jetzt wurden die Ergebnisse für das Jahr 2018 veröffentlicht. Im Internet unter www.zeit.de/che-ranking sind alle Resultate abrufbar. Durch interaktive Auswahlmöglichkeiten kann man sich die Ergebnisse nach personalisierten Kriterien ausspielen lassen: Was ist mir persönlich wichtig? Der Wissenschaftsbezug im Studium? Die Betreuung durch die Professoren? Oder doch eher die Verfügbarkeit und der Zustand der Behandlungsstühle? Ziel ist, die Hochschulen nach den Kriterien sortieren zu können, die einem selbst besonders am Herzen liegen.
„Die beste Hochschule gibt es nicht“
„Dem liegt die Einsicht zugrunde, dass es die beste Hochschule nicht gibt“, schreibt das CHE zur Methodik des Rankings. „Auch innerhalb eines Faches weisen die Hochschulen sehr spezifische Stärken und Schwächen auf.“ Das Ranking zeichne daher „ein Bild der Hochschulen aus verschiedenen Perspektiven“, heißt es in dem Report. Das bedeutet, innerhalb eines Faches wird kein Gesamtwert aus den verschiedenen Einzelindikatoren gebildet.
Die Ergebnisse beruhen auf Befragungen von insgesamt 150.000 Studierenden, den Urteilen von 9.000 Professoren sowie den Daten aus den Hochschulen, etwa zur Anzahl der Studenten, zur Größe der Universität, etc. Dadurch soll ein „differenzierteres Bild als in Rankings entstehen, die nur auf der Befragung einer Personengruppe beruhen“, so das CHE.
Aus den verschiedenen Erhebungen – Fakten, Studentenbefragung, Professorenbefragung – wird anschließend ein Set von vergleichenden und deskriptiven Indikatoren zusammengestellt. Für die Zahnmedizin wurden 27 Indikatoren aufgenommen – darunter: Wissenschaftsbezug, Unterstützung im Studium, Studierbarkeit, Räume, Prüfungen, Phantomköpfe, Lehrangebot, IT-Ausstattung, Gesamturteil, Bibliothek, Betreuung, Berufsbezug, Behandlungsstühle, Auslandsaufenthalte.
Welche Hochschulen liegen vorn?
In unserem ersten Beispiel wollen wir wissen, welche Hochschulen sich aus Sicht der Zahnmedizinstudenten durch eine besonders gute Ausstattung auszeichnen. Folgende Kriterien wurden dabei für das Ranking angewendet:
Behandlungsstühle: Studierende der Zahnmedizin benoteten anhand einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) die Verfügbarkeit und den Zustand von Behandlungsstühlen sowie deren technische Ausstattung.
Bibliotheksausstattung: Bewertet wurden die Verfügbarkeit der benötigten Literatur, der Bestand sowie die Benutzerberatung, die Möglichkeiten zur Literaturrecherche und die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen.
IT-Infrastruktur: Beurteilt wurden Hard- und Softwareausstattung der PC-Arbeitsplätze, Wartung und Pflege der Computer, Öffnungszeiten und Verfügbarkeit.
Phantomköpfe: Bewertet wurden die Verfügbarkeit und der Zustand von Phantomköpfen sowie deren technische Ausstattung.
Räume: Auf dem Prüfstein standen Hörsäle und Seminarräume hinsichtlich ihres Zustands und ihrer technischen Ausstattung.
Welche Hochschulen liegen vorn?
In unserem nächsten Beispiel haben wir uns auf folgende Indikatoren beschränkt:
Allgemeine Studiensituation: Die Studierenden bewerteten die Studiensituation insgesamt an ihrem Fachbereich – wieder anhand einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht).
Studienorganisation: Auf dem Prüfstein standen die Zugangsmöglichkeiten zu Lehrveranstaltungen und die Abstimmung des Lehrangebots.
Prüfungen: Benotet wurden die Wiederholungsmöglichkeiten für Prüfungen, die zeitliche Verteilung der Prüfungstermine sowie Leistungsrückmeldungen während des Semesters.
Unterstützung im Studium: Beurteilt wurden die Hilfe bei der Vernetzung, Mentor/innensysteme, Informationen zu organisatorischen Fragen des Studiengangs und der Qualität sowie Zugänglichkeit und Vollständigkeit von Materialien für Lehrveranstaltungen und Prüfungen.
Lehrangebot: Bewertet wurden die Breite sowie die internationale und die interdisziplinäre Ausrichtung des Lehrangebots.
Welche Hochschulen liegen vorn?
In unserem dritten Beispiel wollten wir wissen, welche Hochschulen im Bereich der Forschung im deutschlandweiten Vergleich vorn liegen. Folgende Indikatoren liegen dem Ranking zugrunde:
Forschungsgelder pro Professor: Drittmittel etwa aus Industrie, Stiftungen oder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (in Tausend Euro) wurden im Verhältnis zur Zahl der Professoren ermittelt. Dies ist ein Indikator für die Forschungsleistung des Fachbereichs. Die verausgabten Forschungsmittel von externen Geldgebern, das heißt, Gelder, die nicht aus dem Haushalt der Hochschule stammen, wurden dabei auf die Zahl der Professoren bezogen, um der unterschiedlichen Größe von Fachbereichen gerecht zu werden.
Forschungsreputation: Dieser Indikator zeigt an, welche Hochschulen laut Urteil der Professoren in der Forschung führend sind. Die Professoren wurden gebeten, bis zu fünf Universitäten zu nennen, die sie in ihrem eigenen Fach für in der Forschung führend halten. Nennungen der eigenen Hochschule und Doppelnennungen wurden nicht berücksichtigt. Angegeben wird, von wie viel Prozent der Professoren die jeweilige Hochschule genannt wurde.
Promotionen pro Professor: Die Zahl der Promotionen sind ein Indikator für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, aber auch für die Forschungsintensität am Fachbereich. Die Werte beziehen sich auf die Zahl der Professoren (ohne C2, C3b) im Zeitraum von zwölf Monaten.
Veröffentlichungen pro Professor: Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen (z.T. gewichtet) pro Professor und Jahr in einem 3-Jahres-Zeitraum. Die Zahl der Publikationen je Professor gibt Auskunft über die Publikationsaktivität am Fachbereich. Für die Publikationsanalyse wurden fachspezifisch sowohl unterschiedliche Datenbanken und -quellen herangezogen als auch unterschiedliche Verfahren der Auswahl und Gewichtung von Publikationsarten gewählt, um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Fachkulturen zu berücksichtigen.