Digitalisierung? Ja bitte!
Sie sind Mitglied im „Zukunftsausschuss“ und damit verantwortlich für das Kongressprogramm. Warum haben Sie sich für dieses Thema entschieden?
Dr. Hirama Rahimzai:
Für uns und bestimmt auch für zahlreiche weitere junge Zahnärztinnen und Zahnärzte aus Westfalen-Lippe ist das Thema besonders interessant. Wir fragen uns, welche Folgen die Digitalisierung auf unsere Arbeit in der Praxis und auf die Versorgung unserer Patienten hat.
Barbara Ermes, Leiterin der Stabstelle politische Kommunikation in der Bundeszahnärztekammer, wird genau darüber sprechen: über Chancen und Risiken der Digitalisierung und über etwaige Regeln, die wir zum Schutz unserer Patienten benötigen.
Das klingt vielversprechend. Sie haben großen Wert darauf gelegt, junge Zahnärztinnen und Zahnärzte für die Veranstaltung zu gewinnen. Worauf können sich die Teilnehmer noch freuen?
Dr. Michael Bartling:
Auf Jessica Hanneken, Abteilungsdirektorin und Hauptstadtrepräsentantin der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Sie wird den Kongress eröffnen und in ihrem Impulsreferat über die digitale Transformation im Gesundheitswesen sprechen. Ich persönlich finde diesen Vortrag in Kombination mit der Vorstellung der Start-ups sehr interessant. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn noch sind die Innovationen der Jungunternehmer nicht endgültig entwickelt. Umso mehr bin ich gespannt, wie das Auditorium auf die Ideen reagieren wird. Jessica Hanneken wird jedenfalls versuchen, das Publikum aktiv einzubinden und ein Meinungsbild abzufragen.
Werden auch digitale Behandlungsmethoden vorgestellt?
Bartling:
Natürlich! Dr. Maximiliane Schlenz von der Uniklinik Gießen wird über Zahnersatz referieren, der digital angefertigt wurde. Ich gehe davon aus, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige Kollegen mit digitalen Scannern arbeiten. Schlenz wird Tipps geben, wie man den digitalen Workflow definiert und in die Abläufe integriert.
Glauben Sie, dass die Ärzte und Zahnärzte der heute schon im Beruf allgegenwärtigen Digitalisierung irgendwann überdrüssig sind?
Bartling:
Wie sagt man so schön: Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. Ich weiß aber, dass kein Roboter der Welt unsere Arbeit am Patienten ersetzen kann. Sollte das jemand anders sehen, darf er gerne mit uns im Rahmen des Kongresses diskutieren.
Rahimzai:
Das sehe ich absolut genauso!
Welcher Vortrag interessiert Sie persönlich am meisten, Frau Rahimzai?
Rahimzai:
Eigentlich habe ich keinen Favoriten. Ich freue mich darauf, mit den Start-ups ins Gespräch zu kommen und bin neugierig, wie und ob sich ihre Ideen am Markt etablieren werden. Ich habe als Zahnärztin wenige Berührungspunkte zu Start-ups – eigentlich gar keine. Deshalb interessiert es mich umso mehr, wie es gelingen kann, neue Produkte zu entwickeln. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es sicher nicht immer einfach ist, uns Heilberufler dafür zu begeistern …
Das wichtigste zum Schluss: Wo und wann geht´s los?
Bartling:
Samstag, 1. Dezember von 10 bis 15 Uhr im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Anmeldungen sind auch noch kurzfristig möglich unter der Webseitewww.zahnaerzte-wl.de, Stichwort „Zukunftskongress“.
Die Fragen stellte Christina Conradi-Starr, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederkommunikation ZÄKWL.