Bestens verzahnt
Die „Zahnheilkunde 2022“ ist eigentlich die „Zahnheilkunde 2020“, denn pandemiebedingt musste der Kongress mehrfach verschoben werden. „Endlich ist es wieder so weit“, begrüßte Dr. Wilfried Woop, Präsident der LZK Rheinland-Pfalz, die rund 250 Gäste.
Der Kongress-Titel „Bestens verzahnt“ meint einerseits die Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis sowie die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Zahnärzten bei der Behandlung von Parodontitis-Patienten. „Paro ist der rote Faden dieses Wochenendes, mit dem die verschiedensten Disziplinen verknüpft sind“, erklärte Prof. Dr. James Deschner (Mainz), der neue wissenschaftliche Leiter des Kongresses, in seiner Begrüßungsrede. Vorträge wurden unter anderem zu den Themen rekonstruktive Parodontalchirurgie, kieferorthopädische Behandlungen bei PA-Patienten und Paro-Endo-Läsionen gehalten.
Zum ersten Mal hat die LZK Rheinland-Pfalz zusammen mit der DTMD (University for Digital Technologies in Medicine and Dentistry) im Rahmen des Kongresses den Karl-Ludwig-Ackermann-Preis verliehen. Mit dem Preis werden drei wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet – in Gedenken an den Implantologen Dr. Karl-Ludwig Ackermann, der auf dem Gebiet Pionierarbeit geleistet hat und dem die Ausbildung des zahnmedizinischen Nachwuchses ein Herzensanliegen war. Der Preis wird in drei Kategorien vergeben: national, international sowie präklinische Forschung. Ausgezeichnet wurden (stellvertretend jeweils für ihr Forschungsteam): Annika Therese Kröger (Birmingham), Nadja Naenni (Zürich) und Jean-Claude Imber (Bern/Mainz) (Abb. 1).
„Young Corner“ – Starthilfe für den Nachwuchs
Neu auf dem Kongress ist ein Forum für Studierende und Absolventen. Über 20 junge Zahnmediziner haben sich hier mit Vertretern der LZK Rheinland-Pfalz ausgetauscht und über den Berufsstart informieren lassen. Vorstandsmitglied Dr. Stefan Hannen, zuständig für den beruflichen Nachwuchs, und Dr. Clara Döring, Mitglied der Vertreterversammlung, teilten ihre Erfahrungen zu Berufseinstieg und Praxisgründung. Beide warben für das Engagement in der Standespolitik.
Eine gute Tradition auf dem „Zahnheilkunde“-Kongress ist die Scheckübergabe von Sanitätsrat Dr. Gert Kohl (Mainz). Er sammelt schon seit über 25 Jahren Zahngold-Spenden aus der Kollegenschaft zugunsten des Vereins KIKAM, der die Kinderintensivstation der Mainzer Uniklinik unterstützt. Seit der letzten Scheckübergabe sind 473.339 Euro zusammengekommen, die an die KIKAM-Vorsitzenden überreicht wurden. Insgesamt erhielt die Kinderintensivstation seit Bestehen der Aktion 2,3 Millionen Euro, die für die medizinische Versorgung der kleinen Patienten eingesetzt werden.