Der Zusammenhang von Menopause und Mundgesundheit ist vielen unbekannt
Vom 24. bis zum 31. Juli 2023 wurden für die Umfrage 1.061 US-amerikanische Frauen im Alter von 50 Jahren und älter befragt. Delta Dental hatte für seinen Bericht „Breaking the stigma: Let's talk about menopause and oral health“ das Meinungsforschungsinstitut Atomik Research mit der Befragung beauftragt. Die Delta Dental Plans Association, auch einfach Delta Dental genannt, ist ein US-amerikanisches Netzwerk von Zahnversicherungsgesellschaften, das aus 39 unabhängigen Mitgliedern besteht, die in allen 50 Bundesstaaten, dem District of Columbia und Puerto Rico tätig sind.
Die Ergebnisse: 79 Prozent der befragten Frauen berichten von optischen Veränderungen an ihren Zähnen und ihrem Zahnfleisch, sieben von zehn von gesundheitlichen Problemen wie Xerostomie, Gingivarezessionen, empfindlichen oder schmerzenden Zähnen oder einem orofazialen Schmerzsyndrom. 84 Prozent ist aber der mögliche Zusammenhang dieser Beschwerden mit ihrer (Post-)Menopause nicht bewusst. Sie wünschen sich darum mehr Informationen über den Einfluss der Hormonumstellung auf ihre Mundgesundheit. 27 Prozent gaben sogar an, trotz einer Suche überhaupt keine Informationen dazu gefunden zu haben.
Nur zwei Prozent konsultieren ihren Zahnarzt
Mit ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt besprachen 39 Prozent das Thema (Post-)Menopause. 26 Prozent konsultierten die Suchmaschine Google. Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner werden dagegen überhaupt nicht als Ansprechpartner wahrgenommen. Lediglich zwei Prozent wandten sich an ihren Zahnarzt, ein Prozent an ihre Dentalhygienikerin.
Studie aus Brasilien: Menopause kann CMD-Symptome verstärken
Der Östrogenverlust in den Wechseljahren kann zu einer Reihe körperlicher Veränderungen und gesundheitlicher Probleme führen – von schütterem Haar bis hin zu Hitzewallungen und einem erhöhten Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Forschungsteam aus Brasilien hat nun den Einfluss von Menopausen-Symptomen auf die Intensität von Schmerzen, die durch craniomandibuläre Dysfunktionen während des gesamten Übergangs zur Menopause hervorgerufen werden, untersucht. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen konnten zeigen, dass eine Korrelation zwischen der Intensität der Menopausen-Symptome und CMD-bedingten Schmerzen besteht – besonders in der späten Übergangsphase der Menopause.
Korrelation besonders in der späten Phase der Menopause
In dieser neuen Studie wurden 74 Frauen anhand ihres Menopausen-Stadiums (später Übergang zur Menopause, frühe Postmenopause und späte Postmenopause) in Gruppen eingeteilt, um Unterschiede in der Intensität ihrer CMD-bedingten Schmerzen zu ermitteln. Im Ergebnis korrelieren CMD-bedingte Schmerzen und Menopausen-Symptome vor allem in der späten Übergangsphase der Menopause. Beide scheinen mit dem Alter und dem Fortschreiten durch die Postmenopause-Phasen abzunehmen. Darüber hinaus beeinflussen sozioökonomische Faktoren wie Bildung und ethnische Zugehörigkeit die CMD-Symptome bei Frauen in der frühen Postmenopause, bilanzieren die Forschenden.
Bislang gibt es nur wenig Literatur über die Prävalenz von CMD während des Übergangs zur Menopause, obwohl eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigte, dass CMD bei prämenopausalen Frauen häufiger und schwerer auftraten als bei postmenopausalen Frauen. Die vorliegende Studie unterstreicht den Autoren zufolge die bekannte Beziehung zwischen Sexualsteroiden, insbesondere Östrogen, und dem Schmerzempfinden, lautet das Fazit der Forschungsgruppe.
Die Studie:
Galhardo APM, Mukai MK, Baracat MCP, da Fonseca AM, Roa CL, Sorpreso ICE, Baracat EC, Soares Junior JM: Does temporomandibular disorder correlate with menopausal symptoms? Menopause. 2022 May 10. doi: 10.1097/GME.0000000000001962. Epub ahead of print. PMID: 35544600.
Das ist nach Angaben von Denta Dental nicht nur eine verschenkte Chance für die Patientinnen, sondern auch für die Praxen. Denn nachdem sie weiterführende Informationen zum Zusammenhang von (Post-)Menopause und Mundgesundheit erhalten hatten, gaben 54 Prozent der Frauen an, sich künftig mehr um ihre Oralhygiene kümmern zu wollen, und 77 Prozent bekräftigten, sie würden den nächsten Termin zur zahnärztlichen Kontrolle oder zur Professionellen Zahnreinigung nun höher priorisieren.