Praxisgründung am Weinberg in Sachsen

„Wir sind zur rechten Zeit am richtigen Ort aufgeschlagen!“

Vergangenes Jahr haben wir Dr. Christian Lachmann und seine Partnerin Madeleine Fink in der heißen Phase ihrer Praxisgründung in Radebeul bei Dresden begleitet. Jetzt wollten wir wissen: Wie geht es dem Paar gut ein halbes Jahr nach der Eröffnung?

Ja, die Neugründung ist erfolgreich angelaufen – auch ohne Patientenstamm“, erzählen Lachmann (34 Jahre) und Fink (26 Jahre). „Ganz klar der Standort, das Konzept und die Präsenz in den sozialen Medien!“, lautet ihre Antwort auf die Frage nach den Gründen für den Erfolg. „Eine große Rolle spielt natürlich auch die Mundpropaganda. Über diese Empfehlungen erweitert sich unser Patientenstamm nach und nach.“ In den vergangenen Monaten sind zwei Kollegen im Umkreis ausgeschieden – der eine ging in den Ruhestand, der andere ist verstorben. „Wir sind sie zur rechten Zeit am richtigen Ort aufgeschlagen!“

„Wer mutig ist und bereit, sich anzupassen,
wird belohnt!"

Dr. Christian Lachmann und Madeleine Fink

Zum Standort: Lachmann und Fink haben ihr „Zahnatelier“ am Hang der Weinberge in Radebeul eröffnet, also an einem Ort, wo andere Urlaub machen. Zum Konzept: Die beiden haben alles daran gesetzt, damit die Räumlichkeiten in der denkmalgeschützten Altbauvilla nicht nach Zahnarztpraxis aussehen. Auch darum hängt Kunst an den Wänden, es gibt Blumen, und das Mobiliar wirkt edel. Passend zum Motto „Komfort und Wohlfühlambiente“.

Montags ist Meeting-Zeit

Zur Präsenz in den sozialen Medien: Mit ihrer Hilfe hat Fink die Praxis auch als Arbeitgeber beworben. Sie macht das Marketing und die Stellenausschreibungen auf Instagram. Noch immer erreichen sie so viele Initiativbewerbungen, dass die beiden kaum hinterherkommen. Dennoch ist ihnen eine persönliche Rückmeldung wichtig: „Man kann ja nie wissen, ob man sich nicht doch noch einmal trifft!“

Auf die Frage, wie es sich anfühlt, ein potenziell begehrter Arbeitgeber zu sein, sagt Lachmann: „Gut. Ich empfinde es als erfüllend, Chef zu sein. Aber es ist auch anstrengend, bis alle Prozesse etabliert sind. Jeder meiner Mitarbeiter muss anders geführt werden, denn jeder bringt seine eigene Vorgeschichte und seine Erfahrungen mit."

Das Paar beobachtet, dass ihre Mitarbeiterinnen unterschiedlich auf Abläufe und Aufgaben reagieren. Die einen sind offen und lernen schnell, andere weniger. Daher sucht Lachmann regelmäßig das Gespräch, fragt nach, wie es läuft und bindet sein Team mit in die Prozesse ein. Montags ist Meeting-Zeit. „Dann können alle ihre Fragen mitbringen, und gerne auch Ideen“, betont Fink. Sie involviert das Team auch in die Social-Media-Arbeit. Das Team hat sichtlich Spaß daran, das Gesicht der Praxis mit zu prägen. So erklären die Mitarbeiterinnen beispielsweise auf Instagram, was Patienten rund um die PZR oder das Bleaching wissen müssen und geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag im Zahnatelier. Stichwort: Nahbarkeit.

Natürlich wussten sie, dass sie am Anfang richtig ranklotzen müssen. Lange Tage und viel Stress waren eingepreist. Als aber dann die Straße vorne an der Ecke gesperrt wurde, hatten sie ein Problem: Die meisten Patienten kommen mit dem Auto, und zwar genau aus dieser Richtung. Jetzt musste die Praxisleitung also auch noch sicherstellen, dass die Patienten überhaupt zu ihnen gelangen können. Informiert wurden sie über die Bauarbeiten vorab nicht. „Das war schon schwierig, hier eine Lösung zu finden – gerade für die Patienten, die zum ersten Mal zu uns finden sollen“, berichtet Fink.   

... und dann die ersten Risse

Ein anderes Problem tropfte eines Morgens durch die Decke: Wasser – ein Schaden von nicht unerheblichem Ausmaß und mit allem, was dazu gehört. Vom Aufstemmen der Wand, Erneuern der Leitungen, Trockenlegung bis zum Neuverschluss durch den Trockenbauer. Dann zickte noch die Technik: Obwohl sie in die neueste Ausstattung investiert hatten, gab es Startschwierigkeiten. „In einigen Fällen haben Fehlerdiagnosen dazu geführt, dass die Reparatur länger dauerte und wir Termine umplanen mussten. Das war nicht ideal“, berichtet Lachmann. Er legt Kolleginnen und Kollegen daher ans Herz, beim Kauf nicht nur auf das Produkt, sondern auch auf einen zuverlässigen Kundenservice zu achten.

Nichtsdestotrotz spielen die beiden mit dem Gedanken zu expandieren. Im Souterrain ist eine Wohnung frei geworden, die haben sie zusätzlich angemietet. Das hauseigene Fotostudio ist bereits eingezogen: Der Zahnarzt fotografiert in seiner Freizeit, und außerdem werden die Bilder und Videos für die Social Media-Kanäle dort produziert.

Hier sollen aber auch weitere Behandlungszimmer Platz finden und damit auch eine neue Stelle. Da es im Umkreis keine kieferorthopädische Praxis gibt, überlegt Lachmann, im Zuge einer Erweiterung noch eine Kollegin oder einen Kollegen mit dem Fachgebiet anzustellen. „Das würde das Angebot noch einmal erheblich erweitern“, sagt er. Sie können sich auch vorstellen, das Leistungsspektrum um Behandlungen mit Lachgassedierung und Vollnarkose zu ergänzen. Die zm bleiben dran!

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