Alles Paro, oder was?

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In dieser Ausgabe bekommen Sie eine volle Packung Parodontologie – um es salopp zu sagen. Unser aus drei Artikeln bestehender Fortbildungsteil befasst sich diesmal intensiv mit der Parodontalchirurgie. In seinem Vorwort betont der Präsident der deutschen Gesellschaft für Parodontologie, Prof. Dr. Henrik Dommisch, dass gingivale Rezessionen nicht nur ein ästhetisches Problem sind, das die Patientinnen und Patienten stört, sondern zu weiteren Schwierigkeiten führen können, wenn sie nicht ausreichend früh adäquat behandelt werden. Da kommt die Parodontalchirurgie ins Spiel. Wie Dommisch erläutert, gibt es eine ganze Reihe parodontalchirurgischer Techniken, die für die Behandlung gingivaler Rezessionen entwickelt worden sind. Und wie so oft hat jede dieser Techniken ihre Stärken und auch Schwächen – und stellt jeweils unterschiedliche Anforderungen an das Behandlungsteam.

Im ersten Beitrag geben wir einen Überblick zu zwei weit verbreiteten chirurgischen Verfahren der operativen Rezessionsdeckung: dem koronalen Verschiebelappen und der Tunneltechnik.

Wo diese Techniken an ihre Grenzen kommen, weil die parodontale Rezessionen zu tief sind, können laterale Verschiebelappen zum Einsatz kommen. Diese wurden in den vergangenen Jahren methodisch deutlich weiterentwickelt. Im zweiten Beitrag unseres Fortbildungsteils werden die Indikationen und Techniken der lateralen Verschiebung genau erläutert und miteinander verglichen.

Der dritte Beitrag befasst sich mit der plastischen Parodontal- und Implantatchirurgie, die in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht hat, insbesondere bei der Behandlung von Gewebedefekten und ästhetischen Rekonstruktionen. Dabei spielen Bindegewebstransplantate und biologische Additiva zur Verbesserung der Wundheilung und der Geweberegeneration eine besondere Rolle. Mit diesem Fortbildungsteil wollen wir Ihnen den aktuellen Stand in Klinik und Wissenschaft aufzeigen und vorstellen, was heutzutage möglich ist – und wo die Grenzen liegen.

In unserer Serie „Aus der Wissenschaft“ befasst sich der Autor mit der Frage, ob der Einsatz von autologen Blutplättchenkonzentraten (Platelet-Rich Fibrin = PRF) die Ergebnisse regenerativer parodontalchirurgischer Eingriffe bei vertikalen parodontalen Knochendefekten verbessert? In der aktuellen S3-Leitlinie zur Therapie der Parodontitis wird deren Verwendung aufgrund der limitierten Datenlage im Jahr 2019 noch nicht empfohlen. Inzwischen wird PRF in der Praxis auch in dieser Indikation zunehmend verwendet. Wir prüfen, ob das gerechtfertigt ist.

Dann starten wir mit dieser Ausgabe eine Serie mit dem Titel „Praxistipps mit Komposit“. Es gibt wenige Restaurationsmaterialien in der Zahnmedizin, die so häufig eingesetzt werden wie die Komposite. Mit der Serie wollen wir zeigen, dass das Potenzial dieser vielfach für verschiedene Anwendungen modifizierten Materialgruppe noch lange nicht ausgeschöpft ist. Neben der klassischen direkten Restauration können schwierige Fälle oft substanzschonend und effizient mit Komposit gelöst werden. Prof. Dr. Cornelia Frese stellt kreative und innovative Lösungen mit Kompositmaterialien vor, die die Arbeit in der täglichen Praxis bereichern können.

Außerdem in dieser Ausgabe: Vor dem europaweiten Verbot von Dentalamalgam am 1. Januar 2025 haben sich die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband auf eine Neuregelung verständigt. Wir stellen sie Ihnen vor.

Viel Spaß bei der Lektüre

Sascha Rudat
Chefredakteur

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