Langzeit-Follow-up bestätigt

Parodontitis erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse

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Eine große Follow-up-Studie aus Schweden bestätigt, dass kardiovaskuläre Ereignisse bei Parodontitispatienten ­häufiger auftreten – was die Vermutung stützt, dass es einen direkten Zusammenhang gibt.

In der PAROKRANK-Studie „Periodontitis and Its Relation to Coronary Artery Disease“ war 2016 ein Zusammenhang zwischen Parodontitis (PD) und dem ersten Herzinfarkt (MI) festgestellt worden. Mit der jetzigen Folgestudie wollten die Forschenden die Hypothese überprüfen, ob Parodontitispatienten im Vergleich zu parodontal gesunden Personen ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Tod haben.

Das Follow-up umfasste 805 Patienten unter 75 Jahren mit einem ersten Herzinfarkt, die zwischen 2010 und 2014 prospektiv in 17 schwedischen Krankenhäusern rekrutiert worden waren. In der Kontrollgruppe befanden sich 805 Personen gleichen Geschlechts und Alters (± drei Monate), die bislang keinen Herzinfarkt erlitten hatten und keinen Herzklappenersatz besaßen und in denselben Postleitzahlgebieten lebten wie die Patienten. Informationen zu 23 Patienten gingen aufgrund fehlerhafter Identifikationsnummern verloren.

So umfasste die Studie schließlich 1.587 Probanden mit einem Frauenanteil von 19 Prozent, bei denen zwischen 2010 und 2014 eine zahnärztliche Untersuchung einschließlich Panoramaröntgenaufnahmen durchgeführt worden war. Der Zustand des Parodonts wurde von den Forschenden in die Kategorien gesund (≥ 80 Prozent Alveolarknochenhöhe), leicht/mäßig (79–66 Prozent) oder schwer (< 66 Prozent) eingestuft. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 9,9 Jahren prüften sie, ob ein kardiovaskuläres Ereignis stattgefunden hatte (Todesfall, nicht tödlicher Herzinfarkt oder Schlaganfall und Krankenhausaufenthalt aufgrund von Herzversagen).

Den Auswertungen zufolge gab es bei den 985 parodontal gesunden Teilnehmern 187 Ereignisse (19 Prozent) und 174 bei den 602 Teilnehmern mit PD (29 Prozent; p < 0,0001). Die Parodontitispatienten hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein zukünftiges kardiovaskuläres Ereignis (Hazard Ratio [HR] = 1,26; 95 Prozent CI: 1,01-1,57; p = 0,038), nach Bereinigung um Alter, Rauchen und Diabetes.

„Durch die Prüfung des Knochenverlusts in der Vergangenheit können wir das Risiko des Patienten für zukünftige Komplikationen bewerten. Ein erheblicher Knochenverlust in der Vorgeschichte kann auf ein höheres Risiko für ein Wiederauftreten hinweisen“, schreiben die Autorinnen und Autoren.

Sie kommen zu dem Schluss, dass sich das Sterbe-Risiko und die Gefahr von Herz-Kreislauf-Ereignissen bei Parodontitispatienten erhöhen: „Zusammen mit dem vorherigen Fallkontrollbericht über einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und einem ersten Herzinfarkt unterstützen die vorliegenden Daten die Annahme, dass Parodontitis das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen kann, insbesondere bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit.“

Die Follow-up-Studie:
Norhammar A, Näsman P, Buhlin K, de Faire U, Ferrannini G, Gustafsson A, Kjellström B, Kvist T, Jäghagen EL, Lindahl B, Nygren Å, Näslund U, Svenungsson E, Klinge B, Rydén L; PAROKRANK Study Group. Does Periodontitis Increase the Risk for Future Cardiovascular Events? Long-Term Follow-Up of the PAROKRANK Study. J Clin Periodontol. 2024 Sep 11. doi: 10.1111/jcpe.14064. Epub ahead of print. PMID: 39261983.

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