Ein Neustart mit Substanz
Fünf Jahre lang arbeitete Schwanke als angestellte Zahnärztin. Fachlich gab es keine Zweifel, doch in der Praxisführung erlebte sie Herausforderungen, die ihr klarmachten: Nur in einer eigenen Praxis kann ich meine Ideen konsequent umsetzen. Der richtige Standort war schnell gefunden: Eine geschlossene Praxis in erstklassiger Lage in Brandenburg inklusive Immobilie, deren langjährige Inhaberin sich in den Ruhestand verabschiedet hatte.
Doch statt alles weitestgehend so zu belassen, wollte sie einen Ort schaffen, der Tradition und Moderne verbindet. „Wir haben nicht nur die Räume renoviert, sondern das gesamte Konzept der Praxis neu gedacht und angepasst“, erzählt Schwanke. Und als ob das nicht schon genug Herausforderungen gewesen wären, musste sie in der Umbauphase die Praxis auch noch am Laufen halten: Um den Patienten weiterhin eine Behandlung zu ermöglichen, richtete sie für den Übergang ganz pragmatisch eine Pop-up-Praxis im zweiten Stock ein.
„Zwar war es offiziell eine Neugründung, aber für mich hat es sich angefühlt wie der Start einer bestehenden Praxis mit ganz neuen Möglichkeiten", erklärt Schwanke. „Wir haben das Inventar übernommen, aber ein völlig neues Konzept entwickelt. Vom ersten Moment an war klar: Hier entsteht etwas Eigenes.“
Eine Pop-up-Praxis für den Übergang
Deshalb war auch die Entwicklung der Corporate Identity für sie keine Nebensache: Ein neuer Name sollte her, die Sprache klar und eine Wiedererkennbarkeit auf allen Kanälen gegeben sein. Mit einer spezialisierten Marketingagentur entwickelte sie ein Design, das Online-Präsenz und Praxisräume nahtlos miteinander verbindet.
Alles passt zusammen: Das reduzierte Logo, die beruhigend und seriös wirkende Farbwelt, die aufgeräumte Website und die wohnlich gestalteten Praxisräume ohne sterile Zahnarzt-Atmosphäre. Egal, ob man die Website erkundet oder die Praxis betritt, das Design sorgt dafür, dass man sich sofort gut aufgehoben fühlt.
Die vielleicht größte Herausforderung: Für die Übernahme einer Praxis, die fast ein Jahr geschlossen war, musste Schwanke die damaligen Patienten reaktivieren und gleichzeitig neue gewinnen. So war das Marketingkonzept von Anfang darauf ausgerichtet, in der Region Bekanntheit zu schaffen. Dafür wurden klassische und digitale Strategien miteinander kombiniert: Plakate im Umfeld der Praxis, um vorbeigehende Passanten anzusprechen, PR in der Umgebung und – ein entscheidender Schritt – die Einführung einer Online-Terminvergabe, damit Termine unabhängig von den Öffnungszeiten buchbar sind. „Ich wollte ein System schaffen, das nicht nur funktioniert, sondern auch effizient ist“, betont Schwanke.
Kommen die Patienten nach einem Jahr Schließzeit zurück?
Entscheidend für die Patientenakquise ist bekanntlich das digitale Aushängeschild der Praxis: die Website. Ziel war, dass der Online-Besuch für die Patienten so angenehm wie möglich verläuft. Das geschieht durch ein klares, elegantes Design und eine intuitive Navigation. Professionelle Fotos vermitteln sowohl die Expertise der Behandlerin als auch die einladende Atmosphäre der Praxis. Ergänzt durch Suchmaschinen-optimierte, aber dennoch lesbare Texte wird die Website zur digitalen Erweiterung der Praxis.
Damit die Praxisgründung keine Belastung wird, hat sie gemeinsam mit ihrem Finanzberater Rico Uhlig ein Konzept entwickelt, das auf Sicherheit und langfristiges Wachstum setzt. Diese Beratung hat ihr dabei geholfen, die richtige Balance zwischen Investitionen, Liquidität und Budgetplanung zu finden, ohne die finanziellen Freiräume zu gefährden.
„Finanzielle Fehlentscheidungen sind einer der Hauptgründe, warum Praxen scheitern“, berichtet Uhlig. „Viele unterschätzen, wie wichtig eine präzise Liquiditätsplanung ist. Wer nicht weiß, wie sich Einnahmen und Kosten in den ersten Jahren entwickeln, geht hohe Risiken ein.“ Übrigens ist Uhlig inzwischen selbst Patient in der Praxis, was nicht nur zeigt, wie sehr er Schwanke als Zahnärztin schätzt, sondern eben auch, wie gut die unternehmerischen Entscheidungen funktioniert haben.
Fazit
Heute ist die Praxis etabliert, die Patientenbasis wächst und die nächsten Schritte sind bereits in Planung. Der Ausbau der Räumlichkeiten steht an, perspektivisch denkt Schwanke daran, das Team zu vergrößern. „Es war die richtige Entscheidung“, resümiert sie. „Ich habe nicht einfach eine Praxis übernommen, sondern etwas Eigenes aufgebaut. Und genau das macht den Unterschied.“ Ihr Weg zeigt: Eine erfolgreiche Praxisgründung ist kein Zufallsprodukt. Es braucht Mut, Planung, die richtigen Partner – und eine klare Vorstellung davon, was man schaffen will.