Hager & Werken: Fit Kofferdam-Klammern Black
In Deutschland wird Kofferdam nur von 5 -15 Prozent der Zahnärzte regelmäßig angewendet. In Ländern, wie den USA, Schweiz und Skandinavien, kommt Kofferdam vier bis siebenmal häufiger zum Einsatz. Als Gründe für die Ablehnung des Kofferdams werden in Deutschland die Zeitdauer für das Anlegen und die komplizierte Anwendung angeführt. J. K. Ingle hat dieses Argument folgendermaßen umschrieben: „Der größte Zeitverlust bei der Anwendung von Kofferdam besteht darin, einen Kollegen von dessen Vorteilen und Unverzichtbarkeit zu überzeugen.”
Die Verwendung von Kofferdam sorgt für eine Isolierung der zu behandelnden Zähne vom restlichen Mundraum. Dabei liegen zahlreiche Vorteile für das Behandlungsteam und den Patienten auf der Hand. Zum Einen als Schutzmaßnahme. Kein Verschlucken, keine Schädigung der Schleimhäute durch Spülflüssigkeit oder Desinfektionsmittel und Schutz des Behandlungsteams vor Infektionen von eventuell kontaminiertem Spraynebel. Zum Anderen ist die Anwendung von Kofferdam eine enorme Arbeitserleichterung. Denn das Arbeitsfeld bleibt trocken und dauerhaft desinfiziert, man behält eine gute Übersicht, der Mund bleibt stets geöffnet und es ist kein Wechseln der Watterollen erforderlich.
Für den Patienten besteht der größte Vorteil in der Bequemlichkeit, denn er hat das Gefühl, dass die Behandlung außerhalb der Mundhöhle erfolgt. Der Patient hat durch die Verwendung von Kofferdam und der daraus resultierenden Abschottung der Mundhöhle Mundverhältnisse wie sonst auch im täglichen Leben und kann ungestört schlucken und atmen.
Wofür und warum Kofferdam?
Niemand hat kürzer und präziser auf diese Frage geantwortet als G. V. Black, 1908. Er schrieb: „Der Kofferdam dient dazu, beim Arbeiten an den Zähnen das Operationsfeld rein, trocken und nötigenfalls aseptischzu halten. Letzteres ist besonders bei Wurzelkanalbehandlungen wünschenswert.” (G. V. Black, 1908)