Volkskrankheit Xerostomie
Die altersbedingten Veränderungen der Speicheldrüsen, wie die Degeneration der Parenchymstrukturen, können potenziell ihre Funktion beeinträchtigen. Zusätzlich verursacht der Alterungsprozess physiologische Veränderungen im Körper, einschließlich einer Reduktion der Rezeptoranzahl, verminderter Durchblutung und Störungen der neuronalen Übertragung. Unabhängig vom Alter begünstigen regelmäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum Speichelfluss und Mundgefühl negativ.
Welche chronischen Erkrankungen und Medikamente begünstigen Xerostomie?
Häufig sind aber auch chronische Erkrankungen daran beteiligt, dass Menschen buchstäblich die Spucke wegbleibt. Etwa Diabetes mellitus – vor allem bei dauerhaft schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel –, Sjögren-Syndrom und Morbus Parkinson. Bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Parkinson sind nicht nur Krankheitsprozesse selbst für die Beschwerden im Mund verantwortlich, sondern oft auch Medikamente aus der Gruppe der Anticholinergika, mit denen sie therapiert werden. „Im Zusammenhang mit Mundtrockenheit beeinflussen Anticholinergika die Wirkung von Acetylcholin an den muskarinischen Acetylcholinrezeptoren (mAChRs) auf den Speicheldrüsenzellen. Anticholinergika verhindern die Stimulation dieser Rezeptoren, was zu einer verminderten Speichelproduktion und Mundtrockenheit führt2.
Mehr als 400 häufig verschriebene Medikamente können den Speichelfluss negativ beeinflussen3 – darunter auch Sympathomimetika4 und Diuretika5. Darum ist es so wichtig, im Rahmen einer ausführlichen Anamnese in der Zahnarztpraxis Grunderkrankungen und Medikation zu hinterfragen.
Welche Fragen und Diagnostik sind sinnvoll?
Um das Ausmaß der Beschwerden zu ermitteln sollten Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Teams Fragebögen als primäres Instrument zur Erhebung des subjektiven Empfindens nutzen. Trotz der methodischen Unterschiede in der Erfassung subjektiver Symptome haben Instrumente wie das Xerostomia Inventory (XI) und die visuelle Analogskala (VAS) an Bedeutung gewonnen. Sie ermöglichen eine genauere Quantifizierung des subjektiven Trockenheitsgefühls und geben damit einen ersten Hinweis auf das Vorliegen einer Xerostomie.
Ergänzend sollten klinische Untersuchungen durchgeführt werden, die Ausmaß und mögliche Folgeschäden einer Hyposalivation aufzeigen: Dazu gehören das Anhaften des Mundspiegels an der Wangenschleimhaut oder der Zunge, schaumiger Speichel, fehlender Speichelpool im Mundboden, Verlust der Papillen des Zungenrückens, eine veränderte oder glatte Gingivastruktur, ein glasiges Aussehen der Mundschleimhaut, eine tief zerklüftete Zunge, Wurzelkaries, Essensreste am Gaumen oder an der Wangenschleimhaut, Halitosis, Cheilitis sicca oder Cheilitis angularis, orale Candidiasis und Glossodynie beziehungsweise Glossopyrosis. Für eine präzise Diagnose kommen ergänzend spezifischere Tests infrage, wie die Sialometrie zur Messung der Speichelfließrate.
Was die Beschwerden lindern kann
Die Betreuung von Patienten mit Mundtrockenheit in der Praxis und die Empfehlungen für die häusliche Pflege erfordern aufgrund der vielfältigen Ursachen einen multidimensionalen und individualisierten Ansatz. In Situationen, in denen Mundtrockenheit aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente auftritt, kann eine Anpassung der Medikation in Absprache mit dem behandelnden Hausarzt hilfreich sein, vor allem bei Medikamenten, die eine hohe anticholinerge Potenz haben.
Unabhängig vom Alter und gesundheitlichen Zustand ist anzuraten, Patientinnen und Patienetn folgende Tipps mit auf den Weg zu geben: Eine angemessene Hydratation, insbesondere durch Wasseraufnahme, spielt eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Mundfeuchtigkeit. Die Vermeidung von Tabak und Alkohol kann ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu minimieren. Regelmäßige Mundhygienemaßnahmen – wie das Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta und die Verwendung von fluoridierten Mundspülungen – könnten das Kariesrisiko vermindern, das bei Menschen mit Mundtrockenheit durch die verringerte Spül- und Pufferkapazität des Speichels begünstigt werde. In vielen Fällen lindern zudem Speichelersatzmaterialien die Symptome und ebnen den Weg zurück zum guten Mundgefühl.
Mundpflege mit der Produktreihe GUM HYDRALvon SUNSTAR
Barbe et al. konnten zeigen, dass die Verwendung von GUM HYDRAL in der Lage ist, die Mundgesundheit und die mit Hyposalivation verbundene Lebensqualität wirksam zu verbessern6. Sie soll die Mundschleimhaut vor einer durch Trockenheit bedingten Reizung schützen, indem sie eine schützende Barriere bildet. Durch den Einsatz von Polyvinylpyrrolidone (PVP), Natriumhyaluronat, Betain, Taurin und Propandiol soll eine Schutzschicht über die trockene Mundschleimhaut gelegt werden und ein mechanischer Schutz samt ausgiebiger Hydratation erreicht werden.
Die Produktreihe umfasst GUM HYDRAL Zahnpasta, Feuchtigkeitsgel und Feuchtigkeitsspray. Die GUM HYDRAL Zahnpasta ist speziell für die empfindliche Mundschleimhaut geeignet und unterstützt zudem die Kariesprophylaxe und die Remineralisierung des Zahnschmelzes durch Fluorid (1450 ppm) und Kalziumgluconat. GUMHYDRAL Feuchtigkeitsgel sollte mindestens fünfmal täglich aufgetragen werden und bewährt sich, abends angewendet, auch über Nacht. Für unterwegs eignet sich das GUM HYDRAL Feuchtigkeitsspray, das mehrmals täglich verwendet werden kann. Alle Produkte verzichten auf reizende Inhaltsstoffe wie beispielsweise Alkohol und sind auch für Prothesenträger geeignet. GUM HYDRAL Produkte sind in allen Apotheken und in den Onlineshops der Drogerien Müller, dm und Rossmann erhältlich.
1 Thomson WM, et al. The Challenge of Medication-Induced Dry Mouth in Residential Aged Care. Pharmacy (Basel). 2021;9(4).
2 Proctor GB. The physiology of salivary secretion. Periodontol 2000. 2016;70(1):11-25.
3Klimek, J. Xerostomie und Speicheldrüsendysfunktion. Zahnärztl Mitt 2021. 102(10):64–73.
4 Nederfors T. Xerostomia and hyposalivation. Adv Dent Res. 2000;14:48-56.
5 Gil-Montoya JA, et al.: Treatment of xerostomia and hyposalivation in the elderly: A systematic review. Med Oral Patol Oral Cir Bucal. 2016;21(3):e355-66.
6 Barbe AG, et al. Efficacy of GUM Hydral versus Biotène Oralbalance mouthwashes plus gels on symptoms of medication-induced xerostomia: a randomized, double-blind, crossover study. Clin Oral Investig. 2018;22(1):169-180.