12- bis 17-Jährige sollen mit Comirnaty geboostert werden
Die aktuelle Lage mit den stark ansteigenden SARS-CoV-2-Fallzahlen durch die Omikron-Variante und den befürchteten Konsequenzen für das Gesundheitssystem in Deutschland mache eine Ausweitung der Impfkampagne erforderlich, hat die STIKO heute erklärt. Sie empfiehlt die Auffrischimpfung für 12- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von BioNTech in der altersentsprechenden Dosierung (30 µg). Die dritte Impfstoffdosis soll in einem Mindestabstand von drei Monaten zur vorangegangenen Impfung verabreicht werden.
Der Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen durch die derzeitigen Impfstoffe nehme auch in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen nach wenigen Monaten ab, erklärte die STIKO dazu. Zudem sei die Wirksamkeit der Impfung im Hinblick auf die Verhinderung von symptomatischen Infektionen durch die Omikron-Variante im Vergleich zu Delta-Infektionen deutlich reduziert. Durch eine Auffrischungsimpfung (dritte Impfung) werde der Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von SARS-CoV-2-Infektionen reduziert.
Risiko für schwere Impfnebenwirkungen sei gering
Die STIKO weist darauf hin, dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit der Auffrischungsimpfung bei 12- bis 17-Jährigen zwar noch limitiert sei, doch das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen werde als sehr gering eingeschätzt. Zu erwarten seien Impfreaktionen wie nach der zweiten Impfstoffdosis beziehungsweise nach der Booster-Impfung bei 18- bis 25-Jährigen.
Das Gremium weist ferner darauf hin, dass von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) im Dezember 2021 eine zweite Impfstoffdosis der "COVID-19 Vaccine Janssen" von Johnson & Johnson zur Zweitimpfung zugelassen wurde. Die STIKO empfiehlt jedoch weiterhin allen Personen ab 18 Jahren, die eine erste Impfstoffdosis der COVID-19 Vaccine Janssen erhalten haben, ihre Grundimmunisierung bei der zweiten Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu optimieren. Auch für die Auffrischungsimpfung im Mindestabstand von drei Monaten zur zweiten Dosis der Grundimmunisierung wird ein mRNA-Impfstoff empfohlen.
Die Beschlussentwürfe mit zugehöriger wissenschaftlicher Begründung seien jetzt in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren an die Bundesländer und die beteiligten Fachkreise gegangen. Änderungen seien daher noch möglich, so die STIKO. Die endgültige Empfehlung mit der wissenschaftlichen Begründung werde im Epidemischen Bulletin veröffentlicht.