12 Jugendliche nach E-Zigaretten-Konsum im Krankenhaus
Nachdem am Freitag aus Bremerhaven bekannt wurde, dass acht Jugendliche mit Gesundheitsschäden, die im Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten stehen, im Krankenhaus behandelt wurden, sind nun am Wochenende weitere Jugendliche ins Krankenhaus eingeliefert worden. Damit steigt die Zahl auf zwölf. Weitere Jugendliche sollen ebenfalls Gesundheitsschäden erlitten haben - genaue Angaben machte die Stadt dazu nicht.
Symptome: Ohnmacht, Kämpfe, Herzrasen
Die Symptomatik der Betroffenen reicht von Ohnmacht, Bewusstseins- und Gedächtnisstörungen, Krampfanfällen bis hin zu Herzrasen, heißt es. Dabei sei die genaue Ursache für die Gesundheitsprobleme unklar. Mehrere Betroffene gaben den Konsum des legalen Cannabinoids CBD (Cannabidiol) an.
Anhand der Symptome gehen Experten jedoch davon aus, dass die Flüssigkeit der E-Zigaretten mit sogenannten Räuchermischungen verschnitten war. Dabei werden synthetische Cannabinoide zugesetzt, deren Wirkung je nach Mischungsverhältnis sehr stark sein kann. Das Gesundheitsamt warnt vor Zusatzstoffen jeder Art. Neben der Polizei sind auch die Krankenhäuser, die Schulen der Betroffenen und die Stadt an den Ermittlungen beteiligt.
Nach zunehmender Berichterstattung von Todesfällen aus den USA, die in Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten gebracht werden, sind die Fälle der Jugendlichen aus Bremerhaven die ersten in Deutschland.
Ursache sind wahrscheinlich gepanschte Zusatzstoffe
Zwar bestehen Unterschiede bei der Symptomatik, dennoch vermuten Experten hierzulande wie in den USA verschnittene Zusatzstoffe, wie synthetische und natürliche Cannabinoide, als Ursache für die Gesundheitsschäden. Daneben gibt es jedoch auch eine ganze Reihe von Fällen, die nicht mit Cannabis-Produkten in Verbindung gebracht werden können.
Die Zahl der Toten durch E-Zigaretten in USA stieg zuletzt auf 34 (Stand vom 25. Oktober 2019). Die tödlichen Lungenschäden wurden aus 24 US-Bundesstaaten gemeldet. Zudem gibt es offenbar mindestens 1.600 Verletzte nach dem Gebrauch von E-Zigaretten.
Umsatz-Einbrüche in der Vapor-Branche
Nach den Todesfällen in den USA im Zusammenhang mit E-Zigaretten brach der deutsche E-Zigaretten-Umsatz massiv ein. Eine Umfrage des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG) unter 600 Händlern ergab, dass mehr als die Hälfte Umsatzrückgänge von 30 bis 40 Prozent verzeichnet. Nach Angaben des BfTG sind Verbraucher verunsichert und greifen vermehrt auf herkömmliche Zigaretten zurück.