47.581 Kinder mussten für Zahnextraktion ins Krankenhaus

Neue Umfragedaten, die am 11. Februar vom Office for Health Improvement and Disparities (OHID) veröffentlicht wurden, dokumentieren einen allgemeinen Rückgang der Kariesfälle bei fünfjährigen Kindern in England. Die Zahlen für 2023–2024 zeigen, dass 22,4 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe Karies hatten, ein Rückgang gegenüber 23,7 Prozent im Zeitraum 2021–2022.

Dennoch bleibt Karies eine der Hauptursachen für Krankenhauseinweisungen bei Kindern im Alter von 5 bis 9 Jahren. Im Zeitraum 2022-23 mussten 47.581 Kinder in NHS-Krankenhäusern Zähne gezogen werden, wobei 66 Prozent (31.165 Fälle) direkt auf Karies zurückzuführen waren – das entspricht 120 Krankenhausoperationen pro Arbeitstag.

Der Nordwesten (28,7 Prozent), Yorkshire und The Humber (27,5 Prozent) sowie London (27,4 Prozent) bleiben die am meisten betroffenen Gebiete, während in einigen Gebieten Rückgänge zu verzeichnen sind, wie beispielsweise im Nordwesten und in den West Midlands (19 Prozent).

Die Fakultät für Zahnchirurgie warnt, dass die hohe Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Karies die Ressourcen des NHS unnötig beanspruche und kleine Kinder den mit einer Vollnarkose verbundenen Risiken aussetze.

„Wir haben insgesamt eine leichte Verbesserung bei der Zahl der Fünfjährigen mit Karies festgestellt, aber sie ist immer noch zu hoch“, sagte Dr. Charlotte Eckhardt, Dekanin der Fakultät für Zahnchirurgie am Royal College of Surgeons: „Die Tatsache, dass immer noch mehr als jedes fünfte Kind an einer völlig vermeidbaren Krankheit leidet, ist besorgniserregend. Die von der Regierung angekündigten Programme zum überwachten Zähneputzen (STPs) bieten einen Hoffnungsschimmer, aber ihre Einführung ist im ganzen Land uneinheitlich."

Auch die British Dental Association (BDA) kommentierte die Ergebnisse. Ihr Vorsitzender Eddie Crouch, hält fest: „Diese Lücke in der Zahngesundheit wurde in Westminster geschaffen, und die Kinder zahlen den Preis dafür, dass die Zahnmedizin von offizieller Seite nicht ernstgenommen wird. Eine neue Regierung nennt dies „Dickensianisch“, aber es werden Taten und nicht Worte nötig sein, um dies zu ändern.“