Länder-KVen und Medizinstudierende fordern

„Ärztliche Approbationsordnung sofort umsetzen!“

pr
Politik
Einen sofortigen Beschluss der neuen ärztlichen Approbationsordnung fordern die Freie Allianz der Länder-KVen und die Medizinstudierenden.

Die Umsetzung der neuen Ärztlichen Approbationsordnung dürfe nicht an den Kosten scheitern, warten die Freie Allianz der Länder KVen (FALK) sowie die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd). Sie forderten gestern in München einen sofortigen Beschluss dazu. Nicht zuletzt aufgrund der tiefgreifenden Transformationen, vor denen das deutsche Gesundheitswesen stehe, müsse man das mittlerweile Jahrzehnte alte Konzept medizinischer Ausbildung überarbeiten, betonten sie in einer gemeinsamen Mitteilung. FALK und bvmd verlangten die Umsetzung des Masterplans 2020, damit auch in Zukunft eine umfassende und hochwertige ärztliche Ausbildung und Versorgung in Deutschland sichergestellt sei.

„Versorgung, die gelebt werden soll, muss auch gelehrt werden!“

„Die Zeichen der Zeit stehen auf Ambulantisierung. Versorgung, die gelebt werden soll, muss auch gelehrt werden. Die Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung darf darum nicht an den Kosten scheitern!“, betonte Giulia Ritter, Präsidentin der bvmd.

Auf Unverständnis bei beiden Organisationen trifft auch ein Schreiben der Kultusministerkonferenz an Bundesgesundheitsminister Lauterbach, in dem mit Bezug auf die erwarteten Folgekosten der Reform das Szenario eines Abbaus von Medizinstudienplätzen um bis zu 16 Prozent skizziert wird: „Wer in Zeiten wie diesen an einen Abbau medizinischer Ausbildungskapazitäten denkt, sitzt im falschen Zug“, betonte Martin Degenhardt, Geschäftsführer der FALK. Bund und Länder würden grob unverantwortlich handeln, wenn sie sich nicht noch vor der Sommerpause auf eine Ausfinanzierung der Reform verständigen.

Die beiden Verbände verwiesen auf neueste Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), wonach insgesamt 50.000 Ärzten bis zum Jahr 2040 fehlen. Da Ausbildungskapazitäten nicht kurzfristig erhöht werden könnten, gelte es, auf andere Weise gegenzusteuern.

Ambulante Versorgungsinhalte sollten fest im Curriculum verankert werden, forderte Ritter. Studierende müssten den ambulanten Sektor früh kennenlernen. Die Qualität der ambulanten Lehre müsse sichergestellt werden. Gute medizinische Versorgung benötige nicht nur genügend, sondern auch gut ausgebildete Ärztinnen und Ärzte.

FALK und bvmd sind sich einig: Bund und Länder stünden in der Pflicht, zeitnah eine tragfähige Lösung zu erarbeiten, die eine Reform der Ausbildung auf Höhe der Zeit sowie eine qualitativ hochwertige und von Anfang an eingebettete ambulante medizinische Lehre garantiert.

Die Freien Allianz der Länder-KVen (FALK) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von acht KVen, mit dem Ziel, länderübergreifend zu gesundheits- und versorgungspolitischen Themen zu kooperieren und eine effektive Vertretung der Interessen der Länder-KVen auf Bundesebene zu schaffen.

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