Arztpraxen durch Omikron-Welle sehr stark belastet
Bei den Hausärzten haben 84 Prozent, bei den Fachärzten gut die Hälfte Mehrarbeit wegen Omikon. Als Gründe hierfür werden ein höherer Kommunikationsbedarf durch die COVID-19-Schutzmaßnahmen, ein gestiegenes Corona-Testaufkommen sowie der krankheitsbedingte Ausfall von Praxispersonal angegeben.
94 Prozent haben einen aktuellen Immunitätsnachweis
Trotz der hohen Impfnachweisquote rechnen die Praxen mit spürbaren Einschränkungen für den Praxisbetrieb infolge der einrichtungsbezogenen Impflicht. Knapp ein Drittel der Befragten gab an, dass Störungen im Praxisalltag oder gar Versorgungseinschränkungen für die Patienten zu erwarten seien. Im hausärztlichen Bereich erwarten 17 Prozent starke Einschränkungen, im fachärztlichen Bereich sind es 25 Prozent und im psychotherapeutischen Bereich 28 Prozent.
Beim Immunitätsnachweis liegen die niedergelassenen Haus- und Fachärzte der Umfrage zufolge sehr weit vorne: 94 Prozent verfügen über einen aktuellen Immunitätsnachweis (95 Prozent im hausärztlichen und 93 Prozent im fachärztlichen Bereich). Bei den Psychotherapeuten beträgt die Quote 81 Prozent. Auch bei den nicht-ärztlichen Praxismitarbeitenden liegt mit fast 93 Prozent in Hausarzt- und 90 Prozent in Facharztpraxen ebenfalls überdurchschnittlich häufig ein Immunitätsnachweis vor. hier gibt es aber regionale Unterschiede. In Sachsen und Thüringen nannten die Befragten die niedrigsten Quoten, in Nordrhein-Westfalen die höchsten.
Zusammenarbeit mit Gesundheitsämtern wird als unverändert als schlecht bewertet
57 Prozent der Befragten bieten weiterhin besondere COVID-19-Impfsprechstunden an. Dieser Anteil ist zurückgegangen. 88 Prozent berichten von einer nachlassenden Nachfrage der Patienten und 28 Prozent von mangelnder Impfstoffverfügbarkeit als Ursachen. Die Zusammenarbeit mit Gesundheitsämtern wird als unverändert schlecht angesehen. Im Durchschnitt wurde die Schulnote "ausreichend" vergeben. Etwa 40 Prozent der Teilnehmenden haben eine Fünf oder Sechs vergeben.
Die Blitzumfrage des Zi war vom 8. bis 13. Februar 2022 geschaltet. Datenbereinigt antworteten rund 11.200 Ärztinnen und Ärzte beziehungsweise Psychotherapeutinnen und –therapeuten auf die Umfrage. Die Antworten betreffen mehr als 26.700 Ärzte und Psychotherapeuten sowie mehr als 68.000 Praxismitarbeitende. Die Ergebnisse der Erhebung sind nicht repräsentativ.