Initiative der Liberalen in Ostdeutschland

Ausbildungsgipfel Medizin Ost gefordert

pr
Politik
Die FDP-Fraktionen Ost haben eine Zukunftsinitiative zur Gesundheitsversorgung in den neuen Bundesländern gestartet. Im Fokus: der Fachkräftemangel und der Ausbau von Medizinstudienplätzen.

Die Vorsitzenden der FDP-Fraktionen in Ostdeutschland haben eine Zukunftsinitiative zur Gesundheitsversorgung in den neuen Bundesländern gestartet. In einem gemeinsamen Papier nehmen sie den Fachkräftemangel in den Blick und fordern die Einberufung eines Ausbildungsgipfels Medizin Ost. Gerade in den strukturschwachen ländlichen Regionen zeichne sich in den ostdeutschen Bundesländern eine Unterversorgung bei der ärztlichen, zahnärztlichen, pharmazeutischen, therapeutischen und pflegerischen Versorgung ab, heißt es in dem Papier. Um eine bedarfsgerechte Versorgung durch niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Apotheker flächendeckend zu gewährleisten, brauche es in diesen Berufen mehr Hochschulabsolventen und Absolventen in therapeutischen und pflegenden Berufen, die auch anschließend in den ostdeutschen Bundesländern tätig werden.

Daher müssten die Studien- und Ausbildungskapazitäten in den ostdeutschen Bundesländern dringend ausgebaut werden, denn Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Therapeuten und Pflegefachkräfte, die vor Ort ausgebildet werden, können später am wahrscheinlichsten für die Versorgung in der Region gehalten werden, argumentieren sie. Ziel müsse es sein, einen klaren Studienkapazitätsausbaupfad festzulegen, der als Grundlage eines novellierten Hochschulpaktes dienen solle. Jedoch würde der Aufbau und Ausbau der Studienplatzkapazitäten allerdings noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, räumen die FDP-Politiker ein.

Mehr Förderung für die Niedergelassung

Die Liberalen haben deshalb auch die die Belange der Niedergelassenen im Blick. Grundsätzlich müssten die Rahmenbedingungen für junge Medizinerinnen und Mediziner verbessert werden, um kurzfristig Wirkungen zu erzielen. Als Beispiel hierfür verwiesen sie auf die Niederlassungsförderung von Ärzten, Zahnärzten und Apothekern im ländlichen Raum in Thüringen, die auf eine Initiative der Parlamentarischen Gruppe der FDP im Thüringer Landtag zurückgehe. Der Freistaat Thüringen stelle hierbei im Rahmen einer Zuwendung bis zu maximal 40.000 Euro für Investitionen bereit, führen sie in dem Papier an.

Nicht zuletzt gehe es auch bei der Gesundheitsversorgung um Teamleistung, wie die Politiker weiter herausstellen. „Wir brauchen einen jeden, der bereit ist, qualifizierte Leistungen für Patienten zu erbringen. Hierfür braucht es ein klares politisches Handeln, welches auf die Sicherung der gesamten Versorgungskette abzielt,“ heißt es wörtlich. „Für uns ist klar, dass eine optimale Versorgung von Patienten nur als Teamleistung aller Akteure des Gesundheitswesens gelingen kann. Und auch nur dann, wenn die Rahmenbedingungen so sind, dass sich Leistung lohnt und honoriert wird.“

Zur besseren Patientensteuerung schlagen die Liberalen eine höhere Eigenverantwortung der Patienten und eine Steuerung der Nachfrage der Patienten vor, noch bevor diese das System überhaupt beansprucht. Eine Stärkung des Case Managements biete die Möglichkeit, sowohl die Lebens- als auch die Versorgungsqualität von Patienten zu verbessern. Dies betreffe insbesondere Patienten mit chronischen oder degenerativen Erkrankungen sowie Patienten mit komplexen gesundheitlichen Problemlagen, führen die FDP-Spitzen auf.

Die Selbstverwaltung müsse so gestärkt werden, dass diese vor Ort von ihrer Möglichkeit, mit innovativen Konzepten von Bundesvorgaben abzuweichen, Gebrauch machen können, heißt es in dem Papier abschließend.

Das Papier ist unterzeichnet von Thomas L. Kemmerich, Vorsitzender der FDP im Thüringer Landtag, Zyon Braun, Vorsitzender der FDP Brandenburg, Dr. Anita Maaß, Vorsitzende der FDP Sachsen, Andreas Silbersack, Fraktionsvorsitzender der FDP im Landtag von Sachsen-Anhalt und René Domke, Fraktionsvorsitzender der FDP im Landtag Mecklenburg-Vorpommern.

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