BÄK will Ärzte auf Umgang mit KI vorbereiten
Ärztinnen und Ärzte sollten auf den Umgang mit KI in der Medizin vorbereitet werden, betont der Wissenschaftliche Beirat der BÄK in seiner neuen Stellungnahme zu Künstlicher Intelligenz in der Medizin.
Neue Anforderungen kommen auf Mediziner zu
„KI kann Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützen, Informationen zu bündeln, sie von repetitiven Tätigkeiten zu entlasten und so mehr Raum für den Arzt-Patienten-Kontakt zu schaffen“, sagte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. Damit gingen aber auch ethische Anforderungen an die ärztliche Tätigkeit einher – wie etwa die Überprüfung der Plausibilität der diagnostischen Vorschläge durch KI.
Die Vermittlung der erforderlichen digitalen Kompetenzen in der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung sei deshalb von zentraler Bedeutung.
KI soll Ärzte wie ein Cockpit unterstützen
Ärztinnen und Ärzten sollten daher Informationen zu den rechtlichen Voraussetzungen und die erforderlichen digitale Kompetenzen vermittelt bekommen, heißt es in der Stellungnahme. Auch Kenntnisse über mögliche Grenzen der KI im diagnostischen Entscheidungsprozess gehörten dazu – genauso wie die Fähigkeit zur Überprüfung der Plausibilität der von der KI vorgeschlagenen Diagnose. Im besten Fall könne KI im Sinne eines „Cockpits“ die ärztliche Tätigkeit im Umgang mit der Vielzahl verfügbarer Daten und Informationen unterstützen.
Eine der wesentlichen Aufgaben der kommenden Jahre sollte auch sein, Antworten auf die Frage zu finden, wie der Arbeitsalltag unter Einbindung von KI am besten gestaltet werden könne, um Ärzte und Mitarbeitende in Kliniken und Praxen zu entlasten.
Ärzte brauchen kommunikative Kompetenzen
Für sehr wichtig hält der Beirat die Arzt-Patienten-Kommunikation. Ihr komme trotz aller technischer Unterstützung als Grundlage für die medizinische Behandlung im Sinne des Patientenwohls weiterhin eine zentrale Bedeutung zu.
Es zähle zu den wesentlichen Themen der kommenden Jahre, kommunikative Kompetenzen an Ärzte und Mitarbeitende in Kliniken und Praxen zu vermitteln, um Vertrauen und Akzeptanz in eine KI-unterstützte Medizin zu fördern.
Ziel der vom BÄK-Vorstand beschlossenen Stellungnahme ist es, den Status quo von KI in der Medizin und damit verbundene Risiken und Chancen aus medizinisch-wissenschaftlicher Perspektive darzustellen.
Dass Thema soll auf dem Deutschen Ärztetag vom 27. bis 30. Mai in Leipzig intensiv diskutiert werden.