Finanzierungslücke

Betriebskrankenkassen fordern mehr Geld für Krankenversicherung beim Bürgergeld

Susanne Theisen
Politik
Die staatlich finanzierten Beiträge für die Krankenversicherung bei Bürgergeldbezug decken die realen Versorgungskosten nicht, kritisieren die Betriebskrankenkassen und sprechen von einer Milliardenlücke.

Die gesetzlichen Krankenkassen würden seit Jahren für die Finanzierungslücke „in die Bresche springen und Kosten in Milliardenhöhe übernehmen, die eigentlich der Bund tragen müsste“, teilte der BKK Dachverband mit. Im Jahr 2022 betrug die Lücke demnach 9,2 Milliarden Euro betragen, meldete der Verband unter Berufung auf ein Gutachten des Beratungsinstituts IGES, das am 24. Mai veröffentlicht worden war.

Den IGES-Berechnungen zufolge wäre 2022 eine monatliche Beitragspauschale in Höhe von 311,45 Euro für jeden Bürgergeldempfänger notwendig gewesen, um die Kosten für diese Versichertengruppe zu decken. Das sei rund dreimal so viel wie die tatsächlich aus Bundesmitteln gezahlten 108,48 Euro, heißt es in dem Gutachten.

Beitragssätze könnten steigen

Die Politik sei sich dieser Schieflage durchaus bewusst, teilte der BKK Dachverband mit: „Wie schon die Große Koalition in der letzten Legislaturperiode hat auch die Ampel-Regierung in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, die Finanzierungslücke zu schließen, doch passiert ist bisher nichts.“ Dies sei dringend notwendig, um Beitragssatzerhöhungen zu vermeiden.

Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 65 Betriebskrankenkassen und vier  Landesverbänden mit rund 9,6 Millionen Versicherten.

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