Berliner Hilfswerk Zahnmedizin

Bolstorff übergibt an Füting

sg
Gesellschaft
Nach 17 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit übergibt Dr. Christian Bolstorff sein Amt als 1. Vorsitzender des Vereins Berliner Hilfswerk Zahnmedizin (BHZ) an Jens Füting.

Am 14. März 2018 wurde Jens Füting zu Bolstorffs Nachfolger gewählt. Dr. Karsten Heegewaldt, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, und Dr. Peter Nachtweh bleiben die stellvertretenden Vorsitzenden, die Zahnärztin Heike Prestin als Schatzmeisterin und die Dipl.-Juristin und Dipl.-Verwaltungswirtin Alexandra Pentschew als Schriftführerin komplettieren den Vereinsvorstand. Prestin und Füting engagieren sich seit Langem bei der aufsuchenden Betreuung von Erwachsenen mit Behinderungen und erhielten 2013 hierfür von der Zahnärztekammer Berlin die silberne Ehrennnadel.

Gegründet wurde der BHZ im Februar 2001 als gemeinsames Projekt des damaligen Kammervorstands und des Berliner Arbeitskreises "Behandlung von Menschen mit Behinderungen". Er steht unter der Schirmherrschaft der Zahnärztekammer Berlin, die auch die Verwaltungsaufgaben übernimmt. Bolstorff hat das BHZ bis 2007 selbst geleitet.

Eine Anlaufstelle für Hilfsbedürftige

Von Anfang an richtete sich die Arbeit des Vereins speziell an hilfsbedürftige Menschen in Berlin, die zahnmedizinische Unterstützung brauchen, weil sie selbst keinen Zugang dazu finden oder in normale Praxen nicht integriert werden können. Dazu zählen Obdachlose, Drogenabhängige und Patienten mit Behinderungen sowie geriatrische Patienten. Im Zentrum des Engagements stehen Einrichtungen in Berlin, die für hilfsbedürftige Menschen Anlaufstelle sind.

2001 hatte die Berliner Zahnärztin Kirsten Falk die Idee, Obdachlose zahnärztlich zu betreuen. Als damaliger Kammerpräsident unterstützte Bolstorff die Praxis, ab 2004 arbeitete er dort ehrenamtlich einmal pro Woche mit, von 2014 bis 2017 hatte er deren Leitung übernommen.

 

Darüber hinaus beschaffte das BHZ für den "Fixpunkt e. V.", eine Organisation, die Drogenabhängigen Hilfe anbietet, eine mobile Behandlungseinheit und einen Dentalbus. Heute findet die Zahnmedizin am festen Standort von "Fixpunkt" in Berlin-Kreuzberg statt und lädt zusätzlich zur Prophylaxe ein. Schon früh engagierte sich das BHZ auch für die Optimierung der zahnärztlichen Versorgung von Menschen mit Behinderungen und geriatrischen Patienten. Die aufsuchende Betreuung dieses Patientenkreises in Wohneinrichtungen wird ebenfalls durch die Unterstützung des BHZ ermöglicht.

Hilfe als Passion

Zu seiner Motivation, sich ehrenamtlich zu engagieren, sagt Bolstorff: "Wer in dieser Gesellschaft etwas erreichen will, muss sich als Teil von ihr konstruktiv einbringen und Verantwortung übernehmen. Wir als Zahnärzte können an die Politik nicht nur Forderungen stellen, sondern müssen ihr beweisen, dass wir uns als Berufstand einbringen und engagieren. Tue Gutes und rede darüber."

Auf Bolstorffs Idee geht auch die Verleihung der Ewald-Harndt-Medaille der ZÄK Berlin zurück. Der Clou: Als Bolstorff 1970 promovierte, war Prof. Ewald Harndt einer seiner Doktorväter. 2015 erhielt Bolstorff selbst die Auszeichnung. Bei der Verleihung attestierte der damalige Kammerpräsident Dr. Wolfgang Schmiedel dem Geehrten "eine tief verwurzelte humanistische und humanitäre Einstellung, die in großer Empathie und Verantwortung mündet". Bolstorff habe immer Mitgefühl gegenüber sozial Schwachen und gesellschaftlich Benachteiligten bewiesen.

Zahlreiche Ehrungen

Nicht von ungefähr gehört der gebürtige Berliner daher seit 1985 der "Lions-Bewegung" an und gründete zusammen mit drei Freunden 1994 den Lions-Club Berlin-Wannsee, der Jugendliche und Kinder in Not unterstützt. Außerdem koordinierte er von 2005 bis 2017 ehrenamtlich das Mundgesundheitsprogramm

der

Special Olympics in Berlin-Brandenburg. In der unter der Schirmherrschaft der Bundeszahnärztekammer stehenden "Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete" war er sechs Jahre lang Mitglied im Kuratorium und hatte dort das Amt des 2. Vorsitzenden inne.

 

2004 erhielt er unter anderem von der Bundeszahnärztekammer die "Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft" in Gold, 2007 zeichnete ihn der damalige Bundespräsident Horst Köhler mit dem den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein ehrenamtliches Engagement aus.

2008 übergab Christian Bolstorff seine Praxis an seinen Sohn. Damit geht die Bolstorff-Dynastie in Berlin weiter: Seit 1899 übt die Familie Bolstorff

- wenn auch an unterschiedlichen Standorten - Zahnheilkunde aus.

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