Deutsche rutschen bei Lebenserwartung unter EU-Schnitt
Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union (EU) bei 81,5 Jahren. Im Jahr 2022 war es noch fast ein Jahr weniger gewesen, geht aus dem Bericht „Health at a glance: Europe 2024“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor.
Kein Spitzenergebnis für Deutschland...
Im Vergleich der EU-Mitgliedstaaten rangiert die Bundesrepublik auf Platz 17 mit einer leicht unterdurchschnittlichen Lebenserwartung von 81,2 Jahren. Platz eins belegte Spanien, wo die Menschen 2023 im Schnitt 84,0 Jahre lebten. Mit weniger als 76 Jahren war die Lebenserwartung in Bulgarien und Lettland am niedrigsten.
Laut OECD-Bericht sank die Lebenserwartung in Deutschland im ersten Jahr der Coronapandemie weniger stark als in anderen westeuropäischen Ländern, ging aber in den Jahren 2021 und 2022 weiter zurück und erholte sich erst 2023 wieder. Der Rückgang der Lebenserwartung im Jahr 2022 sei nicht auf einen Anstieg der Sterblichkeit durch COVID-19 zurückzuführen, so die OECD, „sondern auf die ungewöhnlich tödliche Grippewelle im Winter 2022 sowie die Zahl der Todesfälle, die durch die Rekordhitzewelle im Sommer 2022 in Deutschland verursacht wurden“.
...trotz hoher Ausgaben für Gesundheit
Deutschland gibt im europäischen Vergleich zwar nicht so viel für Gesundheit aus wie die Schweiz (5.630 Euro pro Kopf) oder Norwegen (5.376 Euro), aber im EU-Vergleich lagen die Gesundheitsausgaben in Deutschland mit 5.317 Euro pro Person 50 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 3.533 Euro.
Spitzenreiter im Vergleich der EU-Staaten ist Deutschland beim Anteil der Ausgaben für das Gesundheitswesen am Bruttoinlandsprodukt (BIP): „Mit 12,6 Prozent wendet Deutschland den höchsten Anteil seiner Wirtschaftsleistung für die Gesundheit auf, gefolgt von Frankreich und Österreich (über 11 Prozent ihres jeweiligen BIP)“, schreibt die OECD. Der EU-Durchschnitt lag bei 10,4 Prozent.