Deutschland stoppt Impfungen mit AstraZeneca
Nach Berichten über Komplikationen durch Blutgerinnsel nach einer Impfung mit AstraZeneca hatten die Niederlande, Irland, Dänemark, Norwegen und Island den Einsatz des Wirkstoffs bereits vorübergehend ausgesetzt. Auch Italien und Österreich hatten die Verwendung bestimmter Chargen eingestellt.
Nun zieht Deutschland nach und setzt die Corona-Schutzimpfungen mit dem Präparat von AstraZeneca ebenfalls vorerst aus. Das betreffe sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen.
Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa halte das PEI weitere Untersuchungen für notwendig, teilte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) heute in Berlin mit.
7 Thrombose-Fälle bei 1,6 Millionen Impfungen
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) werde jetzt entscheiden, wie sich die Erkenntnisse auf den Umgang mit dem Impfstoff auswirken."Die Entscheidung heute ist eine reine Vorsichtmaßnahme", betonte Spahn gerade vor der Presse. Insgesamt gebe es Spahn zufolge in Deutschland bislang 7 Fälle von Thrombosen der Hirnvenen bei 1,6 Millionen durchgeführten Impfungen. Spahn wies darauf hin, dass alle mit AstraZeneca geimpften Personen, die mehr als vier Tage punktförmige Hautblutungen oder anhaltende Kopfschmerzen haben, sich umgehend in ärztliche Behandlung begegeben sollten.
Die bereits gelieferten Impfdosen von AstraZeneca sollen so lange in den zentralen Lagern verbleiben, bis die EMA eine Einschätzung vorlegt. Spahn hofft darauf, dass das bis Ende der Woche erfolgt. Wie sich der Impf-Stopp mit AstraZeneca auf die Impfstrategie auswirkt und ob sich der Impfprozess verzögert, konnte er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.