Zahnverlust, schlechte Mundgewohnheiten und Schluckstörungen

Die oralen Symptome der Hypophosphatasie

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Zahnmedizin
Japanische Forscher haben Patienten mit Hypophosphatasie (HPP) untersucht, um die häufigsten oralen Symptome zu bestimmen. Zahnärztinnen und Zahnärzte können in hohem Maß zu einer frühen Diagnosestellung beitragen.

Hypophosphatasie ist eine seltene, erblich bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der ein körpereigenes Enzym, die alkalische Phosphatase, in seiner Funktion eingeschränkt ist. Dadurch kann es zu einer mangelnden Mineralisierung der Knochen und Zähne kommen.

Weniger schwere Formen der Krankheit werden oft diagnostiziert, wenn die Milchzähne früher als erwartet, also vor dem vierten Lebensjahr, ausfallen. Zahnärztinnen und Zahnärzten sind daher oft die ersten Mediziner, die diesen Auffälligkeiten begegnen, doch sind sie nicht immer mit den Symptomen vertraut.

Um die oralen Probleme von Patienten mit Hypophosphatasie zu untersuchen, führen Wissenschaftler der Universität Osaka seit 2013 alle fünf Jahre landesweite Umfragen in Zahnkliniken durch. In der jüngsten und größten Umfrage sammelten sie Daten von 103 Fällen aus 30 Kliniken.

Zwei Formen mit unterschiedlichen oralen Manifestationen

„Wir hatten so viele Fälle, dass wir sie in zwei Gruppen unterteilen konnten: diejenigen, deren Symptome nur die Zähne betrafen, bekannt als odontotypische Krankheit; und diejenigen, die andere Symptome hatten, die wir als nichtodontotypische Krankheit bezeichneten“, berichtet Rena Okawa, Hauptautorin der Studie. „Wir waren überrascht, so große Unterschiede in den oralen Manifestationen zwischen den beiden Gruppen zu sehen.“

Insbesondere die Patienten mit Hypophosphatasie vom Odontotyp verloren ihre ersten Zähne häufiger früh, während die Patienten mit nicht-odontotypischer Erkrankung häufiger Fehlbisse (40 Prozent), Zahnfehlstellungen und Zahnhypomineralisierungen (40 Prozent) aufwiesen. Nicht-odontotypische Erkrankungen standen auch mit schlechten Mundgewohnheiten (29,1 Prozent) wie Daumenlutschen und Zungenstoßen sowie mit Schluckbeschwerden (23,6 Prozent) in Zusammenhang.

„Die Trends, die wir in dieser Studie beobachtet haben, werden für Zahnärzte hilfreich sein, die in ihren Praxen Patienten mit Hypophosphatasie haben“, sagt Kazuhiko Nakano, leitender Autor. „Verbesserte Kenntnisse über die verschiedenen Erscheinungsformen dieser Krankheit werden zu besseren Diagnoseraten und früheren Behandlungen für betroffene Patienten führen.“

Da es mittlerweile eine Enzymersatztherapie zur Behandlung von Hypophosphatasie gibt, ist eine frühzeitige Diagnose besonders wichtig, um späteren Problemen mit bleibenden Zähnen vorzubeugen. Die Forschenden hoffen, dass ihre Erkenntnisse es Zahnärzten ermöglichen, Verdachtsfälle von Hypophosphatasie frühzeitig zu erkennen und geeignete multidisziplinäre Behandlungen zu empfehlen.

Okawa, R., Kadota, T., Kurosaka, H. et al. Japanese nationwide dental survey of hypophosphatasia reveals novel oral manifestations. Sci Rep 15, 6743 (2025). doi.org/10.1038/s41598-025-91043-7

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