Council of European Dentists (CED) tagte in Brüssel

Dr. Romy Ermler in den Vorstand gewählt

pr
Politik
Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer, ist in den Vorstand des CED gewählt worden – und setzt sich jetzt für die Interessen der deutschen Zahnärzteschaft auch auf europäischer Ebene ein.

Die Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer, Dr. Romy Ermler, ist mit großer Mehrheit neu in den Vorstand des Council of European Dentists (CED) gewählt worden. Das Gremium, das die Interessen der Zahnärztinnen und Zahnärzte auf EU-Ebene vertritt, tagte am Wochenende in Brüssel. Mit Ermler ist die Bundeszahnärztekammer auch in diesem internationalen Gremium wieder prominent vertreten. In den Vorstand wiedergewählt wurden der Präsident Dr. Freddie Sloth-Lisbjerg (Dänemark) sowie Anna Lella (Polen) und Robin Foyle (Irland). DMD Henner Bunke, Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen und Vorstandsmitglied der Bundeszahnärztekammer, wurde nach fünf Jahren im CED-Vorstand in Ehren verabschiedet. Ebenfalls ehrenvoll verabschiedet wurde der langjährige Vertreter der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) im CED, ZA Ralf Wagner (KZV Nordrhein), der dem Gremium für 22 Jahre angehörte.

Romy Ermler erklärte in ihrer Rede an die Delegierten im Anschluss an ihre Wahl: „Europa wird immer wichtiger. Denken wir an die Medizinprodukteverordnung oder den europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS). Wir müssen uns klarmachen, dass wir für unsere Interessenarbeit vor Ort mehr Mittel für den CED benötigen und wir dürfen uns nicht kleiner machen als wir sind.“

Politisch-inhaltlich wurden auf der Versammlung die Themen Dentalketten und deren Auswirkungen auf den zahnärztlichen Berufsstand sowie Medizinprodukteverordnung beraten. In einer Stellungnahme warnte der CED vor dem wachsenden Einfluss von Dentalketten auf die Zahnärzteschaft. Es gebe in Europa eine zunehmende Anzahl von Nicht-Zahnärzten, die eine Zahnarztpraxis besäßen, sowie einen stabilen Trend bei dentalen Firmenketten in den europäischen Ländern, warnt der CED darin. Auch die Anzahl von Zahnärztinnen und Zahnärzten, die für Ketten arbeiteten, sei stark gestiegen. Unternehmenspraxen müssten von Zahnärzten geführt werden, so die Forderung in der Stellungnahme. Zahnärzte müssten in die Unternehmen an entscheidender Stelle eingebunden sein, wobei auch ethische Aspekte berücksichtigt werden müssten. Dentalketten müssten Vorteile sowohl in städtischen wie auch in ländlichen Regionen bieten. Vor allem müsse Transparenz über die Eigentumsstrukturgen gegeben sein. An der Stellungnahme hatte auch die BZÄK maßgeblich mitgearbeitet.

In einer weiteren Stellungnahme forderte der CED, dass junge Zahnärztinnen und Zahnärzte bei ihrer Berufsentscheidung über die Konsequenzen über die Wahl einer Unternehmenskette gegenüber einer Privatpraxis sensibilisiert werden. Wer sich für eine zahnmedizinische Unternehmenspraxis entscheide, sollte versuchen, sich solchen Zahnarztketten anzuschließen, in denen zumindest die klinische Leitung und Entscheidungsfindung in den Händen der Zahnärzte liege, heißt es in dem Text.

In einer Stellungnahme zur Medizinprodukteverordnung (MDR) und zu CAD/CAM-Verfahren am Behandlungsstuhl sprachen sich die CED-Delegierten für das Recht von Zahnärztinnen und Zahnärzten aus, nicht als Hersteller definiert zu werden. Zahnärzte sollten nicht als Hersteller (im Sinne des Artikels 2 (30) der MDR) gelten, wenn sie in ihrer Praxis, Klinik oder Gesundheitseinrichtung Produkte herstellen, verändern und verwenden, sofern sie die Bestimmungen der MDR einhalten, so die Forderung.

Am Rande der Versammlung in Brüssel hat die Bundeszahnärztekammer ein Freundschaftsabkommen mit den Verbänden aus Italien und Frankreich unterzeichnet. Hier geht es um einen regelmäßigen politischen Erfahrungsaustausch über die zahnärztlichen Belange in allen drei Länder.

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