Studie der Queen Mary University of London

E-Zigaretten fördern nicht den Raucheinstieg

LL
Gesellschaft
Studiendaten zeigen, dass E-Zigaretten nicht den Einstieg in das Rauchen von Tabak-Zigaretten fördern. Vielmehr ersetzen sie diese, zeigen Verkaufszahlen und Daten zum Rauchverhalten in verschiedenen Ländern.

Die Datenauswertung der Londoner Queen Mary University zeigt damit eine neue Tendenz: Demnach sind E-Zigaretten, die anstelle von Tabak eine nikotinhaltige Flüssigkeit (auch Liquid genannt) enthalten, nicht zwangsläufig der Einstieg in das Rauchen von normalen Zigaretten. Im Gegenteil: Sie könnten sogar dazu beitragen, dass weniger Menschen zu Tabakzigaretten greifen, schreiben die Autoren. Allgemein lasse sich ableiten, dass die Staaten, die den Verkauf von E-Zigaretten nicht verbieten, keine negative Auswirkungen auf die Rauchgewohnheiten der Bevölkerung feststellen.

Allerdings lasse die aktuelle Datenlage nur vorläufige Erkenntnisse zu. Nun müsse eine langfristige Beobachtung des Konsumverhaltens erfolgen, schreiben die Autoren weiter und merken an, dass viele Menschen sowohl herkömmliche Zigaretten als auch alternative Nikotinprodukte konsumieren und die Verkaufszahlen so nicht klar trennbar seien.

Andere Länder, andere Nikotinprodukt-Favoriten

Die Studie untersuchte die zeitliche Entwicklung der Verkaufszahlen von E-Zigaretten. Im Anschluss wurden diese dann ins Verhältnis zu den Zigarettenverkäufen in Ländern mit ähnlichen Rauchgewohnheiten gesetzt. Die Forschenden wählten dabei auch Staaten aus, in denen die Gesetzeslage für die Nikotinabgabeprodukte unterschiedlich ist.

In Großbritannien und den USA sind das Rauchverhalten und die Regularien beispielsweise ähnlich. In Australien hingegen ist der Verkauf nikotinhaltiger Zigaretten inzwischen verboten. Neben den dort verbreiteten E-Zigaretten schloss der Vergleich auch Ländern mit beliebten Nikotinalternativen ein, wie etwa Schweden, wo Nikotinbeutel (Oraltabak oder „Snus“) weit verbreitet sind. In Japan und Südkorea sind hingegen erhitzte Tabakprodukte, sogenannte Heated Tobacco Products, populärer als wiederum verbrennende Nikotinprodukte. All diese Daten wurden in ihrer Wechselwirkung mit dem Zigarettenkonsum betrachtet um die Raucherprävalenz zu schätzen.  

Ob das Rauchen von E-Zigaretten und anderen alternativen Nikotinprodukten weniger gesundheitsschädlich ist, als der Konsum normaler Zigaretten, ist bislang noch unklar und wird kontrovers diskutiert.

Pesola F, Phillips-Waller A, Beard E, et al., Effects of reduced-risk nicotine-delivery products on smoking prevalence and cigarette sales: an observational study. Public Health Res 2023;11(7) https://doi.org/10.3310/RPDN7327

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