US-Querschnittsstudie

E-Zigaretten-Konsum könnte Depressionen begünstigen

mg
Gesellschaft
Einer US-Studie mit fast 900.000 Teilnehmern zufolge haben E-Zigaretten-Raucher 2016-2017 häufiger die klinische Diagnose Depression in der Anamnese angegeben oder über Depressionen berichtet als Nichtraucher.

Ziel der Untersuchung von zehn verschiedenen US-Einrichtungen unter Zusammenarbeit mit der Abteilung Radiologie und Neuroradiologie der Charité, Berlin, war die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem Gebrauch von E-Zigaretten und Depressionen in einer national repräsentativen Stichprobe der erwachsenen Bevölkerung in den USA.

Zur Querschnittsstudie wurde auf die Jahrgänge 2016/2017 der Datenbank des Behavioral Risk Factor Surveillance System – der größten landesweiten telefonischen Umfrage unter zufällig ausgewählten Erwachsenen in den USA – zugegriffen. Insgesamt waren 892.394 Teilnehmer mit Informationen zum Gebrauch von E-Zigaretten und zu Depressionen eingeschlossen. 

Die Datenanalyse wurde im Mai 2019 durchgeführt. Als Status der Verwendung von E-Zigaretten wurden die Selbstauskünfte der Befragten in "nie", "frühere Verwendung" oder "aktuelle Verwendung" geclustert und mit den selbstberichteten Vorgeschichten einer klinischen Diagnose von Depressionen abgeglichen.

Je häufiger das Dampfen, desto häufiger die Diagnose Depression

Ergebnis:

In multivariabel angepassten Modellen hatten ehemalige E-Zigaretten-Raucher eine um das 1,6-Fache höhere Wahrscheinlichkeit, über eine klinische Diagnose der Depression in der Anamnese zu berichten als Befragte, die nie E-Zigaretten konsumiert hatten.

Aktuelle E-Zigaretten-Benutzer hatten eine 2,1-fache Wahrscheinlichkeit. Außerdem wurden höhere Wahrscheinlichkeiten für die Meldung von Depressionen mit einer erhöhten Häufigkeit des Konsums bei aktuellen E-Zigaretten-Konsumenten im Vergleich zu Nie-Konsumenten beobachtet (täglicher Konsum: 2,39-fach; gelegentlicher Konsum: 1,96-fach).

Da die Studie einen signifikanten Querschnittszusammenhang zwischen E-Zigarettenkonsum und Depression ergab, sind prospektive Studien zur Analyse des longitudinalen Depressionsrisikos bei E-Zigarettenkonsum wünschenswert, lautet das Fazit der Autoren. Denn wenn das Ergebnis durch andere Studiendesigns bestätigt wird, könnten die potenziellen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit regulatorische Auswirkungen auf neuartige Tabakerzeugnisse haben.

Olufunmilayo H. Obisesan, MD, MPH, Mohammadhassan Mirbolouk, MD; Albert D. Osei, MD, MPH; et al.: Association Between e-Cigarette Use and Depression in the Behavioral Risk Factor Surveillance System, 2016-2017; JAMA Netw Open. 2019; 2(12):e1916800. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2019.16800

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