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Ein innovatives System

sg
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Das deutsche Gesundheitssystem ist innovationsfeindlich und zäh, rügen Kritiker. Auf dem "Monitor Versorgungsforschung“ am 24. Februar in Berlin tat der Geschäftsführer des IGES-Instituts, Prof. Bertram Häussler, alles, um diese Vorwürfe entkräften.

Häussler wandte sich gegen die Kritik, das deutsche Gesundheitssystem sei in vielen Bereichen resistent gegenüber Veränderungen. Auch einen Innovationsstau vermag er nicht zu erkennen. Beispiele für Veränderungen im deutschen Gesundheitssysteme seien etwa die integrierte Versorgung und die elektronische Gesundheitskarte.

Eher eine gefühlte Langsamkeit

Kurzfristige Betrachtungen führten oft zum Eindruck des Stillstands - eine übergreifende Betrachtung des Gesundheitssystems bringe jedoch andere Ergebnisse hervor: „Das System verändert sich stärker als es oft im Alltag erscheint“, sagte Häussler. Bewegungen würden häufig einfach nicht wahrgenommen oder erkannt. Häussler: „Ein Gesundheitssystem ist nicht dazu da, Glück und Wohlfahrt für die Menschen zu erzeugen, sondern einzig und allein dazu, das Sterberisiko des Menschen zu senken, zu heilen und die persönliche Lebensqualität des Menschen zu steigern.“

Der Erfolg verwöhnt

So sei die Säuglingssterblichkeit, der Tod durch Tuberkulose oder Gebärmutterhalskrebs um mehr als zwei Drittel gesenkt worden seit den 80ern. Ähnlich sehe es bei der Bekämpfung der Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus: Hier sei ein Rückgang von 60 Prozent zu verzeichnen. „Wir haben uns daran gewöhnt, dass Sterblichkeitsraten zurück gehen und die Medizin Erfolge feiert", erläuterte Häussler. Auch sei es innerhalb der vergangenen 30 Jahre zu einem fast vollständigen Austausch der verordneten Arzneimittel gekommen. Mittlerweile würden fast nur noch evidenzbasierte Medikamente verordnet. 

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